Volltext: A - CF (Bd. 1)

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seitig gebildete Künstler hatte anfangs geringe Meister, unter welchen 
abenJeroon Franck hervorzuheben ist. Doch nahm er mehr den Franz 
Floris zum Vorbilde, von welchem er sich aber wieder wesentlich unter- 
scheidet, da er in seiner naturalistischen Richtung weniger dem Manier- 
ismus vertiel, sondern auf eine derbere Nachbildung der einzelnen, zu- 
falligen Erscheinung ausging. Seine Gestalten sind kräftig, und nicht 
selten in hohem Grade sprechend. Indessen konnte er sich von jener 
italienisch manierirten Weise, welche für Gegenstände der idealen Welt 
einmal hergebracht war, nicht frei machen. Davon zeugen seine Engel, 
hladonnen, und andere weibliche Figuren. Die naturalistische Richtung 
spricht sich zunächst nur in seinen Männergestalten aus. Die eigent- 
liche Genremalerei war in seiner früheren Zeit erst in der Ausbildung 
begriffen. Bloeinaert wählte daher seine Gegenstände gewöhnlich aus 
der Bibel, der Legende und Mythe. Auch die Allegorie zog er in 
seinen Kreis, so wie die Landschaft, welche theils mit Gestalten aus 
dem erwähnten Kreise, theils mit ländlichen Figuren und Thiergruppen 
belebt ist, und in Folgen die Jahreszeiten, die Monate, die Elemente dzc. 
zum Gegenstande hat. Von seinem Naturstudium zeugt vornehmlich 
eine Folge von 24 Blättern mit verschiedenen Figuren unter dem Titel: 
Aardige Postuurtjes geintventeert door A. Bloemart. Dankerts exeud. 12. 
Andere Bilder, wie die Geldzäliler, die Dudelsackspieler, Sänger 8m. 
gehörten zu seiner Zeit zu den gesuchten Darstellungen auf dem Ge- 
biete des Genres. Eine grosse Anzahl von Gemälden und Zeichnungen 
sind durch Stiche von J. Saenredam, J. Matham, B. aBolswert, A. Stock, 
W. u. G. de Passe, J. Müller, J. Falk, J. Barra, W. Swaneburg, O. u. 
F. Bloemaert, N. de Bruyn, J. Th. de Bry, L. Spirinx, J. de Gheyn, 
J. Couway, L. Vorsterman u. s. w. bekannt. Sein Werk gehört zu den 
reichsten aus jener Zeit. Auf mehreren Blättern stehen obige Zeichen. 
Das reichste Verzeichniss findet man in Rathgeberls Annalen der nieder- 
ländischen Kunst, und in FrenzePs Catalog der Sammlung des Grafen 
Steri1berg III. S. 138 ff. 
A. Bloemaert hat auch mehrere Blätter geistreich und kräftig ra- 
dirt, deren wir unter der Abbreviatur: ABloem. verzeichnen. 
Auch Holzschnitte Enden sich, theils von ihm selbst, theils von 
Friedrich Bloemaert ausgeführt. Unter dem Monograrnme: ABLo- 
werden wir über die Blätter dieser Art handeln, da unsers Wissens 
keines der oben gegebenen Zeichen darauf vorkommt. 
150. Antoine BOiZOt, Zeichner und Maler, gründete in Paris seinen 
Ruf. Er malte und zeichnete eine Menge von Bildnissen, deren 
ß - auch durch den Kupferstich bekannt sind. In dem bei J. Odieuvre 
1755 erschienenen Werke: Europe illustre, mit Text von Dreux du 
Radier, sind mehrere Portraite mit obigem Zeichen, und dem Beisatze: 
Pinx. Sie sind von M. Aubert, Francois, Fessard, Ficquet, Wille u. A. 
gestochen. Die Zeichnungen, oder Oelcopien fertigte er nach Original- 
Gemälden des 16. und 17. Jahrhunderts. Auf vielen anderen Blättern 
mit Bildnissen berühmter Männer aus früherer Zeit steht der Name 
des Künstlers.  A. Boizot starb 1782. 
 Anton Boys, Zeichner und-Maler, war um 1580- 1620 in 
ß Innsbruck thätig, und bekleidete die Stelle eines fürstlichen Hof- 
malers. Er malte Portraite und historische Bilder, letztere meistens 
für Kirchen und Klöster. Er soll sich auf Gemälden und Zeichnungen 
des Monogramins bedient haben. Dieses ündet sich auch auf einem 
breit radirten Blatte, welches den Daniel in der Löwengrube vorstellt, 
wie er mit erhobenen Händen kniet. Oben rechts auf einem Schilde 
ist das Zeichen, qu. 8.
	        
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