Volltext: A - CF (Bd. 1)

CBF. 
2343 
2344. 
979 
2343. Unbekannter Kupfersteeher. Nach Brulliot I. N0. 820 
findet man dieses Zeichen auf Bildnissen hessischer Fürsten, 
M, wie auf jenen der Landgrafen Wilhelm und Moriz von Hessen. 
Die Büsten sind in Runden auf Octavblättern gegeben. Der 
Stecher ist nicht bekannt, und wohl als Copist zu betrachten. Die 
Bildnisse der genannten Landgrafen sind von G. van Passe, Ph. Kilian, 
Lennep, Troschel, Aubry u. A. gestochen, und der Monogrammist CB F 
wird daher nicht als der Zeichner zu betrachten seyn. 
2344- Garl Joseph Begas, Historienmaler, wurde den 23. Sep- 
tember 1794 zu Heinsberg im Regierungsbezirke 
Aachen geboren, und sein Vater, später Vicepräsident 
beim Tribunal in Cöln, bestimmte ihn zur juristi- 
schen Laufbahn. Begas erregte aber schon als Knabe 
Cß von 14 Jahren durch seine Copie des RafaePschen 
 Johannes in der Düsseldorfer Gallerie ungemeines 
Aufsehen, und daher hatte sich sein Talent schon in 
glänzender Weise entwickelt, als er 1812 die Reise nach Paris antrat, 
um unter Baron Gros seine Ausbildung zu vollenden. Hier copirte er 
auch RafaePs Madonna della Sedia mit solcher Genauigkeit, dass 1816 
der König von Preussen diese Nachbildung kaufte, nebst einem zwei- 
ten Gemälde von Begas eigener Composition, Hiob von seinen Freun- 
den umgeben vorstellend. Im Jahre 1818 vollendete er das grosse 
Altarbild mit Christus am Oelberge in der Garnisonskirche zu Berlin, 
und 1821 ein zweites grosses Werk für den Dom daselbst, die Aus- 
giessung des hl. Geistes. Während seines dreijährigen Aufenthaltes 
in Rom führte er neben einigen Bildnissen und kleineren historischen 
Bildern das grosse bewunderte Gemälde mit der Taufe Christi aus, 
welches ebenfalls in der genannten Garnisonskirche eine Stelle fand. 
An allen diesen Werken haften noch die Eigenthümlichkeiten der 
französischen Schule, deren er sich erst nach 1830 gänzlich entäussern 
konnte. Die Werke aus der späteren Periode seines Künstlerlebens 
gehören zu den Glanzpunkten der neueren deutschen Kunst, deren 
Verdienst die Gallsucht eines gewissen modernen Critikers nicht zu 
schmälern vermag. Die vielen Bildnisse, dann die zahlreichen anderen 
Werke dieses Meisters aufzuzählen, liegt nicht in unserem Plane. 
Wir verweisen daher auf das Künstler-Lexicon I. S. 368, und be- 
sonders auch auf den Nekrolog im deutschen Kunstblatte 1855 S. 339. 
Begas starb 1854. Er war Hofmaler des Königs Friedrich Wilhelm 
von Preussen, Professor der k. Akademie in Berlin, und Besitzer meh- 
rerer Orden und Ehrenmedaillen. 
Ein Theil der berühmtesten Werke dieses Meisters ist durch 
Nachbildungen bekannt, und diese mögen hier genannt; werden, da im 
Lexieon eine derartige Hinweisung fehlt. Die Initialen des Namens 
findet man auf Zeichnungen und Gemälden des Meisters aus der frühe- 
ren Zeit. Später zeichnete er nur kleinere Bilder und Skizzen auf 
solche Weise. 
Alexander von Humboldt in ganzer Figur, nebst Handschrift- 
Facsimile. Von Begas gezeichnet und radirt. In Tondruek, kl. fol. 
Albert Thorwaldsen in Halbfigur, lithogr. von Legrand, gr. fol. 
Derselbe, gestochen von D. Stäbli für die Geschichte der neueren 
deutschen Kunst von A. Grafen Raczynski, fol. 
Theodor Hildebrandt, Professor und Maler in Düsseldorf, lithogr. 
von Loeillot de Mars, fol. 
August Böckh, sitzend in Kniestück, lithogr. von C. Fischer, gr. fol.
	        
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