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2316.
2316. Gornelis B08 oder Bus, welchen wir oben unter dem Mono-
gramme N0. 2315 als Kupferstecher bereits
kennen gelernt haben, bezeichnete mehrere
l Ä; Blätter auch mit den Initialen des Namens.
"lit-ixttltgijxsiiht Das Verzelchniss, welches wir an der be-
treffenden Stelle folgen liessen, dürfte nicht
unwillkommen seyn, da das Künstler-Lexicon nur eine geringe Anzahl
von Blättern namhaft macht, und auch anderwärts ein vollständiges
Verzeichniss der Kupferstiche dieses Meisters nicht vorhanden ist.
Wir geben daher hier einen Nachtrag, welcher Abbildungen von
plastischen und decorativen Arbeiten enthält. Eine Anzahl derselben
ist mit C. B. bezeichnet, noch öfter aber sind die Buchstaben durch
den Querstrich zum Monogramm verbunden. Die Blätter mit Orna-
menten gehören zu den Seltenheiten. Die meisten sind im Catalog
Reynard II. 35 if. beschrieben.
1) Marcus Aurelius zu Pferd, nach der antiken Reiterstatne
im Capitol, und Gopie nach Marco de Ravenna. Mit dem ersten
Zeichen, fol.
2) Die Gruppe des Laocoon und seiner Söhne, gegenseitige Copie
nach Niccolo Beatricet 1548, gr. fol.
3) Ein Sohn des Laocoon, stehend von der Schlange umwunden.
Mit dem Zeichen und der Jahrzahl 1538. Aus einer Folge, 8.
4) Die Statue des Moses am Grabmale des Papstes Julius II. in
S. Pietro in Vincoli. Ohne Zeichen, gr. fol.
5) Eine allegorische Darstellung. In einem ovalen Cartouche sieht
man das Ufer des Meeres, und links vorn liegt ein grosser Kopf mit
langem Barte auf dem Boden. Rechts fährt Neptun auf einem von
Seerossen gezogenen Wagen. Oben erscheint Apollo auf dem Sonnen-
wagen. H. 4 Z. 11 L. Br. 7 Z. 8 L.
6) Eine Folge von wenigstens 16 Blättern mit Trophäen von
Waffen, Heimen, Harnischen etc. auf horizontal leicht überarbeitetem
Grunde. Diese Blätter sind sorgfältig gestochen, und links unten mit
den Buchstaben C. B. bezeichnet. Das Blatt No. 10 trägt die Jahr-
zahl 1550 über den Initialen, und das Datum 1558 auf anderen
Blättern lässt auf die Zeit schliessen, in welcher G. Bos in Rom diese
Folge gestochen hat. H. 6 Z. 6 L. Br. 2 Z. 5 L.
7) Eine Folge von 12 Blättern mit Grotesken, und mit Laubwerk
untermischten Ornamenten, kl. 4.
8) Eine Folge von 6 Blättern Grotesken mit Satyren und Thieren,
im Geschmacke des Gio. da Udine, kl. qu. fol.
9) Ein ornamentirtes Feld in Form eines Cartouches. In der
Mitte sieht man einen Dreifuss auf einem Kopfe mit Ochsenhörnern,
und zu jeder Seite sind zwei Satyrn angebracht. Dieses Blatt gehört
zu einer Folge, deren Blatterzahl uns unbekannt ist. H. 6 Z. 5 L.
Br. 4 Z. 11 L.
10) Ein verziertes Feld, welches eine Art Cartouche bildet, in
dessen Täfelwerk Satyrn sitzen. Oben bemerkt man einen Mann und
eine Frau, und unten zwei Kinder. In der Mitte neben der Maske
C. B. 1550. Dieses Blatt gehört zu einer Folge von 8 Stücken, welche
grösstentheils die Jahrzahl 1550 tragen, kl. fol. u. qu. fol.
11) Ein Feld mit einer Art Candelaber, welcher auf einem Piede-
stal steht. Unten sind zwei Satyrn auf Chimaren, jeder mit zwei
Trompeten am Munde. H. 9 Z. 3 L. Br. 6 Z. 7 L.
12) Ein Feld mit einem Satyr ohne Arme, auf dessen Kopf zwei
andere Satyrn einen Korb mit Früchten halten. H. 8Z. 5 L. Br. 6 Z.