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Theil.
Capitel.
suchte oder von ihm eingeladen werden sein mag. Auch
soll Rembrandt ein Drama des Jan Six, "Medea", illustrirt
habenß) Der Verkehr Rembrandts in dem Hause des Jan
Six wird zumeist daraus gefolgert, dass sich in einem Album,
Welches sich noch jetzt in den Händen der Familie Six be-
findet, Zeichnungen von Rembrandts Hand vorfinden solleng).
Wer indessen daraus auf intimere Beziehungen zwischen
J. Six und Rembrandt schliessen will, muss bedenken, dass
auch andere Maler, wie Lievens, Ferdinand B01 und Flinck,
in demselben Album mit Handzeichnungen vertreten sind.
Lievens und B01 zeichneten sogar das Portrait der Margaretha
Tulp, der Gattin des Six, woraus man leicht schliessen
könnte, dass diese beiden Künstler in einem noch näheren
Freundschafts-Verhältnisse als Rembrandt zu der Familie des
Jan Six
schaften
gestanden hätten,
vertreten sein soll.
da
letzterer
11111"
durch
Land-
Sicher ist es, dass Rembrandt seine Bekanntschaft mit
dem Herrn Regierungs-C01nmissarius dazu benutzte, diesen
um ein Darlehn von 1000 Gld. anzugehen, welches ihm im
März des Jahres 1655 unter der Bedingung gewährt wurde,
dass Rembrandt das Capital mit 5 pCt. zu verzinsen und in
zwei
Jahren
zurückzuzahlen
habe.
Da wir bereits Wissen, dass Rembrandt von dem Termin
seiner Vermögens-Abtretung ab von seinem Sohne und
Hendrickje alimentirt werden musste, weil er selbst nichts
verdiente, so linden wir es ganz verständlich, dass Rem-
brandt Weder die ausbedungenen Zinsen abzutragen Ver-
mochte, noch dass er im Jahre 1657 das geliehene Capital
zurückgeben konnte. Jan Six bewährt sich indessen in
gesehen.
1) Mir sind die betreffenden Stiche leider unbekannt.
2) Diese Zeichnungen ilalwe ich leider ebenfalls nicht