Das
Leben Rembrandfs.
Auskunft darüber geben und uns über die erfolgte Abzahlung
einer Schuld aus diesen Mitteln berichten. Waren derartige
Actenstücke verloren gegangen, so würde man aus dem hin-
fortigen Schweigen der Gläubiger herausfinden, dass die-
selben befriedigt worden waren. Ganz das Gegentheil davon
Zeigen jedoch die Weiteren Verhandlungen.
Aus diesem Grunde, sowie aus dem anderen, dass man
doch weder Rembrandt noch seinen Sohn für abgefeimte
Betrüger halten will, muss man sohliessen, dass Rembrandt
in der Zeit von 1656-1660 die hier erwähnten Bilder nicht
gemalt haben kann und dass die auf diesen Bildern etwa
vorhandenen Daten später von anderer Hand irrthfllllliflh
hinzugefügt worden sind, sowie, dass andere_ Bilder, welche
von den bedeutendsten unserer Herrn Specialisten und Rem-
brandt-Kenner als „der Technik nach in diese Jahre ge-
hörig" hier eingereiht worden sind, nicht die Berechtigung
haben, ferner in dieser Zeit genannt zu werden.
Dass Rembrandt in dem genannten Zeitraume (von 1656
bis 1660) durchaus keine nennenswerthen Einnahmen ge-
habt haben kann, welche ihn in den Stand gesetzt hätten,
seinen Verpflichtungen nach irgend einer Richtung hin nach-
zukommen, geht ferner aus der folgenden Geschichte hervor,
welche sein Üerhaltniss zu Jan Six berührt, das von vielen
Kunstschriftstellern in so schöner, phantasievoller Weise be-
handelt worden ist.
Dass dieser vermögende Mann, der im Jahre 1656 Re-
gierungs-Commissarins war aber erst im Jahre 1691
Bürgermeister von Amsterdam wurde der "Maecenas"
Rembrandts gewesen sei oder in einem Freundschafts-Ver-
hältnisse zu ihm gestanden habe, lasst sich nicht ilachweisen.
Es kann nur festgestellt werden, dass beide bekannt mit
einander Waren und dass Rembrandt jenen bisweilen be-