Rernbrandfs.
Leben
Das
Nach dem von Dr. Bode
Rembrandfscher Bilder müsste
aufgestellten Verzeichnisse
Rembrandt übrigens in den
Jahren von 1650-1656 zweiundftinfzig Bilder gemalt
haben, darunter siebzehn Portraits, die sogenannten
Selbstbildnisse und Studienköpfe bei den letzteren nicht
mitgerechnet. Darnach Würde Rembrandt ebenfalls keinen
Mangel an Bestellungen gehabt haben denn auch diß H15-
torienbilder müssten, wenn nicht bereits auf Bestellung atis-
geführt, von ihm an Kunsthandler oder Liebhaber verkauft
worden sein, da sich von den 16 in d. J. von 1650-1656
aufgeführten, dem Rembrandt zugeschriebenen Historien-
bildern keines in dem im J. 1656 aufgenommenen Inventar
von Rembrandts Besitz vorfindet. Von 1656-1660 soll er
sodann vierundvierzig Bilder gefertigt haben, von denen
achtundzwanzig Portraits sind. Die Portraits allein
müssten Rembrandt eine sehr bedeutende Einnahme ge-
sichert haben. Wenn wir die herrlichen Historienbilder,
Welche in diesen Jahren entstanden sein sollen, gar nicht
berechnen, so würde Rembrandt aus den Portraits allein
von 1650-1656 bei dem Durchschnittspreise von 500 Gld.
das Stück, 8500 Gld. und von 1656-1660 eine Summe
von 14000 Gld. verdient haben. Wenn Rembrandt aber
so bedeutende Einnahmen hatte, so erscheint seine Insol-
venz als ein Rathsel. Er müsste alsdann die genannten
neue Festungswerke gebaut wurden, neue Dämme geschüttet, neue Thore,
Brücken, Magazine, 'l'hürme, Burgen und Casematten entstanden seien
und wie noch viele andere Bauwerke heraufgewaclisen und Amsterdam
immer stattlicher und prächtiger geworden sei. Nach Commelin ist
also von einem Rückgange Amsterdams in den 50er Jahren des 17. Jahr-
hunderts nichts zu bemerken. Rembrandts finanzieller Untergang war
also eine Sache für sich und lässt sich aus den finanziellen Zeitverhalt-
nissen nicht erkläiren.