Das Leben Rembrandfs.
E
und Asseleyn Festspiele dichteten, in denen die Künstler
und Schriftsteller Anlsterdams gebührend gefeiert Wurden.
Während des einen Festmahles erschien Apollo und sprach
Zu Ehren Vondels klingende Strophen; darnach trat Mercur
auf undierklärte, dass die Kunst blühe und noch diejenige
Roms übertreffen Werde etc.
In einem Lande aber, in welchem die Kunst blühte,
herrschte sicher keine Geldnothl). Wie rege daInalS das
literarische und das Kunst-Interesse, und wie lucrativ der
Handel mit solchen Gegenständen war, geht unter anderem
daraus hervor, dass allein in dem Jahre 1655 ein einziger
Verleger fünfzigtausend Exemplare der Werke des van der
Cats verkaufte und zwar zumeist die kostbarsten Exemplare
mit der grössten Anzahl von Stichen van der Venne's und
andererz). Aus Rembrandtfs finanziellem Ruin,
welcher sich bereits in den vierziger Jahren vorbereitete und
L
1) Dies geht auch aus der Rechnung über Empfang und Ausgabe
der Diakonen der reformirten niederdeutschen Kirche zu Amsterdam aus
den Jahren 1650-1656 hervor. (Commelin S. 4-91.) Diese Einnahmen
bestanden aus milden Gaben, welche durch Büchsen-Collecten einge-
sammelt wurden, sowie aus Vermächtnissen.
Im Jahre 1650 betrug die Einnahme 240 364- Gulden,
: 1 1651 z : 1 257 337 :
: 1652 : z s 272 G81 1
1 : 1653 : : : 254- 015 :
1 1 1654 g , 2 253142 :
: : 1655 : , 1 288719 1
: 1656 ä , ß 328 234 z
Wie aus diesen Zahlen hervorgeht, waren die Einkünfte der Diakonen
in dieser Zeit im Steigen begriffen und ein Nothstand war so wenig vor-
handen, dass sich nur i. J. 1654 eine kleine Unterbilance ergab, während
seit dem Jahre 1638 die Diakonen nur Ueherschüsse zu verzeichnen
hatten, welche im Jahre 1655 auf 14175 Gulden stiegen.
2) Busken-Huet, "Rembrandfs Heimathsland".