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Theil.
Capite].
Hauses beschloss, mag er für seine erste Anzahlung auf die
Summe gerechnet haben, Welche er von dem Prinzen Frie-
drich Heinrich für zwei Bilder aus der für diesen gemalten
Passionsfolge zu erhalten hatte und Welche gerade die ver-
einbarte Anzahlung deckte. Im Januar 1639 meldete Rem-
brandt nämlich dem Secretair des Prinzen, C. Huygens, die
beiden Bilder der "Grablegung" und der "Auferstehung" als
fertig. Die erhoffte Bezahlung, die er von Huygens erbittet,
erfolgte jedoch nicht bis zum Mai d. J., und wir! wissen nicht,
wie sich Rembrandt aus der Verlegenheit gezogen haben mag.
Den bekannten Mahnbrief an Huygens dürfte er Wohl Ende
Juni geschrieben haben, da er darin ausspricht, er habe von
dem Einnehmer Wttenbogaert erfahren, dass 4000 Gulden
halbjährige Zinsen bei den Comptoiren fällig seien, und
er bäte deshalb, dass seine Anweisung „1nit erstem in's
Reine gebracht werden möge".
Der Zeitraum von 1632-4642
scheint
der
glücklichste
und ehrenvollste in seinem Leben gewesen zu sein. Rem-
brandt War in gute Verhältnisse gekommen, seine Radirungen
und seine Bilder gelielen in dieser Zeit dem Publikum und
Wurden gesucht und gekauft. Er war voll Zuversicht und
machte sich das Leben in seiner Art angenehm und inter-
essant. Er begann damals auf Auctionen zu gehen, auf
Märkten und in allerhand Läden Kunstwerke, Raritäten und
Alterthümer einzukaufen und sich eine koetspielige Sammlung
anzulegen. Seine Sammelleidenschaft kostete ihn Viel Zeit
und hielt ihn von der Ausübung seiner Kunst ab. Dennoch
soll er gerade in dieser Zeit eine grosse Anzahl von Bildern,
namentlich von Portraits gemalt haben. Die finanziellen Ver-
hältnisse, in welchen er sich nach Ausgang dieser Epoche
befindet, stehen allerdings in keinem erklärlichen Zusammen-
hang mit den Einnahmen, Welche er auf Grund der ihm