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Theil.
Cap
bestelltes Familienportrait hineinmalte und durchaus nicht
wieder von dem Bilde entfernen oder ihn übermalerl Wollte,
wird Rembrandt als ein eigensinniger, sonderbarer Kauz
dargestellt.
Die Geschichte
von dem Schüler,
der hinter
seinem
schlossenen Malerverschlag mit einem Modell Adam und
Eva spielte und von dem ihn belauschenden Meister sammt
seiner Eva niitStockschlägen so schnell auf die Strasse
hinausgetrieben wurde, dass sie nicht Zeit fanden ihre
Kleider anzuziehen, hat man für Rembrandts Moralität und
Charakter günstig; ausgelegt, obwohl er doch bei dieser Ge-
legenheit einen privaten Skandal zu einem öffentlichen
machte. Dagegen hat man es Hotibraken sehr verübelt, dass
er die Sagen vom Geiz Rembrandfs wiedergegeben und er-
zählt hat, dass Rembrandt seine Platten mehrfach überar-
beitet und bei seinen Radirungen gewisse Verschiedenheiten
zu erzielen bestrebt gewesen sei, welche Kenner und Lieb-
haber reizten, so die Juno mit und ohne Krone, den Ofen
mit und ohne Knopf etc., und dass er solche Blätter durch
seinen Sohn Titus habe ausbieten und verkaufen lassen.
Houbraken hat eben nach eigener Angabe alles, was er in
Erfahrung bringen konnte, auch die einanderwidersprechenden
Erzählungen wiedergegeben, Weil, wie er meinte, die An-
sichten über Rembrandt durchaus entgegengesetzt seien. Da
solle sich Jeder das Beste herausnehmen.
Hoularaken
benimmt
sich
also
für
seine
Zeit
recht
jectiv. Auch in seinen Urtheilen über den Künstler tadelt
er denselben nicht ausschliesslich, wie etwa Pels und Vondel,
sondern spricht mit hohem Lobe von einigen Malereien, so
z. B. von zwei Selbstbildnissen Rembrandts, von denen das
eine so plastisch gemalt sei und so ganz dem Leben ent-
sprochen habe, dass selbst van Dyck und Rubens mit ihren