54, l. Theil.
Capitel.
stammt, veröffentlichte Herr Dr. Bode in den „Jahrbüchorn
der Kunstwissenschaft" IV, S. 63 ff.
Dieselbe ist einem kurzen, handschriftlichen Nachtrage
zu Carel v. Blanders "Schilderboek" (Malerbuch) entnommen
und stammt nach der Vermuthung Dr. Bode's wahrscheinlich
von dem Maler M. Scheits, einem Schüler YVouwermans,
der die-betreffenden Zeilen im Jahre 1679 dem genannten
Buche beifügte. Er schreibt: „Noch einige ausserordentliche
Meister, die ich, M. S., gekannt habe und die bereits todt
(verby) sind, sind die folgenden: Jacob Jordans .
"Rembrant, mit dem Zunamen van den Rein, weil er in
einem am Rhein gelegenen Orte geboren war, hatte gelernt
bei Pitter Lastman. Sein Vater war ein Müller. Er hatte
seine Wohnung zu Amsterdam, war achtbar undigross durch
seine Kunst geworden, welche sich jedoch zuletzt
(gegen das Ende seines Lebens) mit ihm etwas ver-
minderte. Er starb Anno 1669 im Monat September."
Mit Ploubraken und Campo Weyerman beginnt die
Reihe derjenigen Schriftsteller, deren Angaben und Berichte
über Rembrandts Leben von Kolloff als böswillig, ungerecht
etoßgekennzeichnet werden. Houbraken schöpfte seine Nach-
richten über Rembrandt z. Th. von Hoogstraten, dem
Schüler Rembrandts, und kann schliesslich nicht dafür, dass
ihm so wenig Rühmenswerthes über dessen Meister erzählt
worden ist. Es ist ihm, wie es scheint, selbst aufgefallen,
dass er nicht viel Gutes über ihn zu sagen wusste, denn er
verwahrt sich dagegen, dass Jemand denken möge, es habe
der "Hass gegen den Mann" ihm die Feder geführt.
Uebrigens gewinnt Niemand aus seinen Berichten ein Ur-
theil, weder über den Menschen noch über den Künstler,
da seine verschiedenen Mittheilungen widersprechender
Natur sind; wir erhalten also weder ein geschlossenes Bild