Volltext: Wer ist Rembrandt?

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Theil. 
Capitel. 
welche keine Proportion in den menschlichen Gliedern an- 
erkannte; Welche die Perspective nicht beobachtete, noch 
den Abstand und die ihre Maasse nur mit dem Auge nahm 
und ohne Hilfe der Kunst. Er, der in der ganzen Stadt, 
auf den Brücken und in den Strassemvinkeln, auf dem 
Neuen- und dem Nordmarkt mit Fleiss umherspähte nach 
Kürassen, Heimen, javanischen Dolchen, Pelzwerk, aus der 
Mode gekommenen Kragen, die er malerisch fand,  Trödel- 
kram, mit Welchem er den Römer Scipio oder die edle Ge- 
stalt des Cyrus lächerlich anputzte. Und trotzdem, obwohl 
er seinen Nutzen von allem zog, Was aus den vier Welt- 
theilenl) hierher kam, War er ungenügend in der Auswahl 
des Schmuckes und in der Kunst-seine Figuren zu costümiren. 
Wie schade für die Kunst, dass eine so geschickteliand sich 
nicht besser ihrer natürlichen Begabung bediente! Wer 
hatte ihn in der Malerei übertroßen?! Aber ach, je er- 
habener der Geist, desto eher Wird er sich zu Grunde richten, 
wenn er keine Regeln befolgt und 
und feste Grundlage stützt, sondern 
selbst zu Wissen." 
keine sichere 
alles aus sich 
sich auf 
vermeint 
Auf diese, in einer gewissen Beziehung sehr interessanten 
Verse näher einzugehen, werden wir später Gelegenheit haben. 
Hier sei nur hervorgehoben, dass Pels erst nach dem Tode 
Rembrandts als er dessen Lebens-Errungenschaften über- 
blicken konnte, diese Zeilen geschrieben hat und damit also 
keine 
Kränkung 
des 
Malers 
Jaeabsichtigen 
konnte. 
Ob 
dieser 
Schriftsteller 
bereits 
VOll 
dem 
Geschmacke 
der Epigonen-Zeit beeinflusst War, in Welcher man die Werke 
der grossen Zeit nicht mehr zu schätzen wusste, mag einst- 
1) Australien 
war 
damals 
no ch 
Festland 
als 
nicht 
entdeckt.
	        
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