Volltext: Wer ist Rembrandt?

36 
Theil. 
III. 
Capitel. 
Das in der Königlichen Galerie zu Berlin befindliche 
Bildchen einer Judith, welches im alten Katalog vom Jahre 
1830 als ein Werk F. Bolis bezeichnet wird, zeigt die 
gleiche Technik wie das vorher genannte Bild und muss, 
nach 
allen 
Merkmalen 
ZU 
schliessen, 
VOH 
demselben Meister 
in 
der 
gleichen 
Entwickelungsepoche 
gemalt 
worden 
sein. 
Die 
bei 
der 
Restauration 
des 
Bildchens 
vorgefundenen 
"Reste eines R," 
Welche 
seinem Buche, 
Dr. Bode in 
"Studien 
zur Geschichte 
der 
holländischen Malerei," 
erwähnt, 
werden 
die 
Reste 
eines 
BoYschen 
Namenszeichens 
gewesen 
sein, 
YVGIIII 
nicht 
diejenigen 
einer 
alten 
Fälschung. 
Das auf dem Originalbilde nicht mehr sichtbare Schwert, 
Welches die dargestellte Frauengestalt als Judith kenn- 
zeichnen sollte, ist auf der Photographie wieder zum Vor- 
schein 
gekommen, 
weil 
dieselbe 
bei 
der 
Verkleinerung 
der 
Bilder 
alle 
Farbenreste 
zusammenzieht , 
als 
Vereinigtes 
Ganzes herstellt, 
und alles, 
WHS 
abgewaschen 
nicht völlig 
1Std 
dem 
Auge 
wieder 
sichtbar 
macht. 
Aus Gründen, Welche jedoch erst gegen das Ende 
dieses Buches ausgesprochen werden, nenne ich hier be- 
reits ein Bild, Welches ich als ein Werk des genannten 
Meisters 
erkannt 
habe, 
das 
gleichfalls 
eine 
Judith 
darstellt. 
Dasselbe 
befindet 
sich 
in 
der 
Königl. 
Gemälde-Galerie 
zu Stockholm und gilt 
maltes Portraitbrustbild, 
ein 
als 
dort als 
und zwar 
von Rembrandt ge- 
das vor der Hochzeit 
gemalte 
Bildniss 
seiner 
G emahlin 
Saskia. 
Das von dem jungen Mädchen in der festgesehlossenen 
rechten Hand 1nit der Spitze nach unten gehaltene und wie 
zu energischem Entschluss gegen die Brust gedrückte zwei- 
schneidige Dolchmesser jedoch deutet an, dass es sich hier 
nicht um ein einfaches Damenportrait handeln kann. Der
	        
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