Irrthümer
über
einige
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mit den Herren Dr. Bode und Professor Scheibler als ein
Werk S. Koninclös geführt wird. Als ich das Original in der
Galerie in Augenschein nahm, fiel es mir sofort auf, dass
das Bild kein Merkmal der eigenthümlich weichlichen, für
S. Koninck so charakteristischen Technik zeigte. Auf der
Photographie dieses Studienkopfes, welche ich mir ver-
schaffte, fand ich unter anderen Bezeichnungen besonders
auch die recht deutliche, in die nasse Farbe des Hinter-
grundes eingestrichene, hier reproducirte Bezeichnung, Welche
sich links in der Augenhöhe des Kopfes befindet und, wenn
man sie einmal auf diese llVeise entdeckt hat, auch auf dem
Original leicht gesehen werden kann.
Dieses Bild ist also von F. Bol und zwar ein Jugend-
werk desselben.
Die Bezeichnung Nr. 6 ist einem Bilde der Königlichen
Gemälde-Galerie zu Berlin entnommen. Dasselbe ging früher
unter dem Na1ne11 des Jan Joris van Vliet. Durch Herrn
Dr. Bode ist es als ein Jugendvverk Rembrandfs ange-
sprochen worden. Dieses hochpoetische Werk stellt den
Raub der Proserpina dar.
ln der linken unteren Ecke des Bildes ist vom Meister
selbst sein Na1nenszug' in die noch nasse Deckfarbe, wahr-
scheinlich mit gespitztem Pinselstiel, eingeschrieben worden.
Derselbe steht auf einer hellen Stelle des Erdreiches und
ist sowohl auf dem Original als auf den Photographien des
Bildes, sowohl der früheren, durch die "Photographische
Gesellschaft" bewirkten Aufnahme, als der neuesten, im
Verlage Hanfstaengls befindlichen, leicht zu bemerken, so-
bald man aufmerksam darauf gemacht worden ist.
Die im Anhange befindliche Wiedergabe der betreffenden
Bezeichnung ist nach einer Photographie von Hanfstaengl
erfolgt.