Wie
ist.
der Irrthunl über Rembrandt entstanden
Herr von Wurzbach weiter aus, "nach diesen Auseinander-
setzungen auch die ganze Lehre von den monogrammirten
und datirten Bildern alter Meister erscheinen mag, so Wäre
es doch eine der interessantesten Aufgaben der Kunstfor-
schung, die Bezeichnungen der Bilder Hobbemzis genau zu
untersuchen."
Setzen wir nun den Fall, dass nach den, auf den Bildern
Hobbemafs vorgefundenen Datirungen ein Entwickelungsgang
des Meisters zusammengestellt würde, so erschiene Hobbema
darnach schon im Alter von 11 Jahren als ein bedeutender
Künstler und würde vom 19. bis zum 23. Lebensjahre seine
grössesten Meisterstücke gemalt haben.
Bei den Datirungen der auf Rembrandts Namen ge-
fälschten Bilder bewegte man sich insofern auf sichererem
Boden, als man durch Sandrart wusste, dass Rembrandt in
den 30 er Jahren in Amsterdam gelebt und gearbeitet hattef)
Während man durch Houbraken erfahren hatte, dass G. Dou
im Jahre 1628 zu dem „da1nals allberühmten Rembrandt"
in die Lehre ging; ferner lagen die auf Rembrandts Namen
Von Zeitgenossen gefälschten Radirungen vor, nach deren
Datirungen man sich hauptsächlich richtete. Die Missgriffe
waren also nicht ganz so gross, welche bei dem Aufsetzen
willkürlich gewählter Daten auf die betreffenden Oelgemälde
Vorkamen.
Wie ausgeführt, handelten die Kunsthändler unter dem
Zwange der in der Zeit sich ibildenden gattungsmässigen
Autorbegriffe und der an dieselben geknüpften Lebens-
interessen ihrer Person und Familie.
Aus der Biographie Sandrarüs, welche der „Teutschen Akademie"
beigefügt ist, geht hervor, dass Sandrart nach 1635 mehrere Jahre in
Amsterdam gelebt hatte.