432
Theil.
Capitel.
und
steht
nunmehr
V01"
der
merkwürdigen
Thatsache,
dass
diese
"Schüler"
eine um g e k e h r t e Entwickelung genommen
haben und
von 20-22
in ihrer Jugend, öfters bereits in einem Alter
Jahren, ihre Meisterwerke schufen, während sie
später, in
reift sein
einem Alter, in Welchem
mussten, im Vergleich
sie
zu
als Künstler ausge-
jenen bedeutenden
Jugendwerken geringere Arbeiten fertigten. Die Ursache
dieser eigenthümlichen Erscheinung soll darin begründet
sein, dass diese Maler in ihrer späteren Zeit einein ver-
dorbenen Zeitgeschmack gehuldigt und sich von Rembrandfs
Malweise losgesagt hätten. Indessen ist der wahre Grund
in dem Umstande zu finden, dass man sich bei der Be-
Stimmung
ihJ
785
Entwickelungsganges
ebenfalls
nach
fälschten
Datirungen
richtete;
denn
OS
sind
Bilder,
Welche
ihrer
Jugendzeit
angehörten,
in
ihr
reifes
Alter,
und
umge-
kehrt spät gemalte Werke
in
ihre
Jugendzeit
gesetzt
worden.
Ferner
aber
sind
manchen unter
ihnen Bilder zugeschrieben
worden,
Welche
sie
gar
nicht
gemalt
haben.
Endlich
sind
die
Werke
der
sogen.
„Schüler
Rembrandfs"
gegenseitig
miteinander
verwechselt
worden,
wie
wir
Cap-
III
des
ersten
Theiles
3.11
einigen
Beispielen
gesehen
haben.
Aus
diesen
verschiedenen
Gründen
ist
verständ-
lich,
dass
VOI1
B01
kürzlich
geSagt
Wbrden
ist a
sei
schon
im
Jahre
1650
"der
Manier
verfallen",
b. also kurz
bevor
den
{Traum
Jacobsß.
und
Jahre
bevor
sein
Historienbild von der Standhaftigkeit des IIPabritius schuf.
G. Dou, dieser erste sogen. Schüler Rembrandts, soll
nach 1640 noch jene ersten Philosophen- "und Eremiten-
bilder nachgeahmt und resp. sich nach ihnen gerichtet
haben, Welche Rembrandt bereits 1630-33 gemalt haben
soll, während. Dou seit dem Jahre 1628 bei Rembrandt in
der Lehre gewesen sein soll, in einer Zeit, da Rembrandt