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Theil.
Capitel.
dessen Werken zu folgern, bahnbrechend gewesen und hat
für das Verständniss der WVerke des grossen niederländischen
Geistesriesen auch in ästhetischer Beziehung Unerreichtes
geleistet.
Alle
Kunstschriftsteller,
welche
seither
über Rembrandt
geschrieben
haben,
sind
Kolloff
mehr
oder
weniger
nach-
gefolgt.
In
dem
Zeitalter
der
Eisenbahnen
und
Dampfschiffe
konnte
sich
die
Remb randt-Forschung
nach
und
nach
auf
alle
diesem Künstler zugeschriebenen Werke erstrecken.
Die Kritik setzte ein, und die ungemeine Zahl der mit
Rembrandfs
Namen
versehenen
und
ihm
EILIS
diesem
oder
anderem Grunde zugeschriebenen Bilder wurde eingeschränkt,
indem
sogen.
Schülerarbeiten
als
"für
den
grossen
Meister
Z L1
gering"
3.115
dem
"Qeuvre
Rembrandfs"
ausgesondert
unter diesen, wie es die Consequenz
wurden,
des Rembrandt-
Irrthums bedingte, auch Rembrandfs eigene Bilder, so-
weit sich dieselben etwa noch unter den ihm zugeschriebenen
Bildern
befunden
haben
sollten.
Nach den zufälligen Datirungen aber der seinem Namen
belassenen, von F. B01 gemalten, im Kunsthande] und sonst
bezeichneten Bilder wurde ein "Entwickelungsgang" des
Malers
construirt.
Dass
dieser
"Entwickelungsgang"
trotz
der
eingehend-
sten Studien
verwendeten
der Herren Specialisten und trotz der darauf
Geistesarbeit und Mühe kein möglicher, d. i.
kein der Geistesentwicklung eines Künstlers entsprechender
und zutreffender sein konnte, liegt in der Natur der Sache.
Denn die Fälschungen und Datirungen Wurden, wiewohl
zum Theil soweit sie diesem Jahrhundert angehören
sehr klug, so doch nach einem mechanischen Princip be-
werkstelligt, denugemäss ihnen die Eintheilung der Technik