Wie
entstanden
Rembrandt
über
der Irrthunl
ist.
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Fiorillo folgt in seiner "Geschichte der zeichnenden
Künste in Deutschland und den Niederlanden" (Hannover
1818) betreffs Rembrandts Wesentlich Houbraken und Des-
camps. Es verdient indessen Beachtung, dass er ausspricht,
Rembrandt sei "eines der Originalgenies, dessengleichen
keine Schule aufzuweisen habe", und dass er ihn Paul
Rembrandt van Ryn nennt.
Bei Fiorillo besitzt der Benllnrandt-Begriff bereits jene
durch die Sage nunmehr völlig ausgebildete Doppelnatur,
und der Künstler erscheint zugleich als gottbegnadeter
Genius und als verachtungsivürdigei" Mensch.
Auch Fiorillo kann sich bei aller Bewunderung, welche
er für den Genius hegt, dennoch nicht der Rückwirkung
entziehen, welche der Mensch Rembrandt auf die Be-
trachtung der Werke des ersteren ausübt; er tadelt deshalb
ebenso wie Houbraken solche Werke, welche keinen Tadel
verdienen, wie z. B. das Hundertguldenblatt, welches auch
er selbstverständlich für eine Radirung" Benlbrandfs hält.
Von solchen Radirungen, welche Rembrandt aus geschäf t-
licher Speculation in „verschiedenen Zuständen" heraus-
gegeben habe, nennt er den „kleinen Joseph mit weissem
und schwarzem Gesicht", eine „Frau mit Hühnern, mit und
ohne Haube" Blätter, welche jetzt nicht mehr in "Rem-
brandfs Radirwerk" angetroffen werden.
Das, was Fiorillo über Bol schreibt, entnimmt er ganz
aus dem Berichte des Descamps. DaSS 61" SßlbSll Bilder BOFs
gesehen habe, geht aus seinen Angaben über denselben nicht
hervor. Doch berichtet er, dass man "unter seinen Meister-
stücken eine Versammlung von Oflicieren und Schützen der
Bürgercompagnie bewundere". Es seien 15 Personen, lauter
Portraits. Er verweist dabei auf den „Catal0g der Schilde-
reyen
etC-s
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