Wie
ist.
Irrthum über Rembrandt entstanden
der
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Galerien angekauft und in deren Verzeichnissen allesammt
als "echte Werke" desselben Meisters registrirt Wurden.
Nach dem Katalog derr Dresdener Gemälde-Galerie be-
fanden sich schon im Inventar von 1722 eine Anzahl der-
artiger "Rembrandt?" verzeichnet, und zufolge der Geschichte
anderer Museen und Bildersammlungen sind im vorigen
Jahrhundert fast überall die Bilder der genannten Maler
unter
Rembrandt's
Namen
angekauft
oder
übernommen
worden.
Eine, wenn möglich, noch höhere Bedeutung gewann
der Autorbegriff "Rembrandt", als im Jahre 1758 das Buch
Jan van Dyk's erschien und das Interesse der kunstliebenden
Welt auf das neu aufgefundene, von ihm irestaurirte gross-
artige Bild des Umzuges der Bürgerschützen von Amster-
dam lenkte und dasselbe dem Namen Rembrandts zuführte.
Unaufhaltsarn vollzog sich nunmehr die weitere Con-
Sequenz des schon bestehenden Irrthums, so dass fast jedes
Bild der genannten Meister, welches in den Kunsthandel
kam, auf den Namen Rembrandt umgeschrieben wurde. Dem
rollenden Rade der Zeit, d. h. hier der weiteren Ent-
wickelung des Rembrandt-Begriffes, vermochte man damals
nicht mehr Einhalt zu thun, dem Kunsthandel und den
Liebhabern waren nur Verluste daraus erwachsen.
England, welches seit dem Ende des XVII. und Anfang
des XVIII. Jahrhunderts mit Holland in engster Verbindung
gestanden, hatte einen Löwenantheil der holländischen
Kunstwerke der grossen Epoche an sich gebracht, und
ausser vielen der schönsten Werke "Rembrandts" wurden
VOII
dort
mit
vielem
feinem
Verständniss
die
Bilder
der
Cüypys, Hobbemafs (theilweise oder wohl meist unter Ruys-
daeFs Namen) und anderer tüchtiger Künstler aufgekauft.