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Theil.
Capitel.
konnte
Niemandem
in
den
Sinn
kommen ;
das
Wäre
ein
Anachronismus gewesen. Unter welcher Etiquette, Welchem
Namen ein Bild den besten Gewinn zu bringen ver-
sprach, der
es glaublich
wurde auf
erscheinen
aufgesetzt, bei denen
dieser Meister sie ge-
solche Bilder
konnte, dass
malt
habe.
Auf
diese
Weise
bildeten
sich
beliebte
Künstlernamen
zu Collectivnamen und Gattunghegriffen heraus, mit
denen man die Werke mehrerer Künstler, welche in ähn-
licher Weise gemalt und ähnliche Stoffe behandelt hatten,
bezeichnete. Die Existenz Weniger grosser Künstlernamen
War der Einsicht des Publikums bequem und dazu dem
Geschäftsinteresse
der
Kunsthändler
förderlich.
Um mich, an die bestimmenden Merkmale der Definition
anknüpfend, streng wissenschaftlich auszudrücken: bei der
(inductiv vor sich gehenden) Begriffsbestimmung der Meister
nach ihren Werken gewann das genus proximum (welches
stets Resultat einer ganzen Zeitströmung ist) hier: Hell-
dunkelmalerei, realistische Auffassung, derber Farbenauftrag
etc. zum Vortheil irgend eines ersten Namens, welcher
damit in Verbindung gebracht wurde, hier: Rembrandt
die hauptsächliche Bedeutung und auf die differentia speci-
fica vorzügliche oder geringere Ausführung, individuelle
Formenauffassung, verschiedener geistiger Inhalt der Werke
und anderer Autorname wurde vom Publikum nicht ge-
achtet, und darum wurden die Fälschungen nicht bemerkt.
So konnte es kommen, dass unter den Rembrandt-Begriff
die Werke des grössesten künstlerischen Genius Hollands,
Ferdinand Bol's, sowie die Arbeiten Flinclis, Philips und
Salomons de Koninck, Eekhouts, de Poortefs, Fabritius,
A. de G-eldefs und anderer, sowie die wenigen Werke
Rembrandts selbst subsnmirt und im Laufe der Zeit für