Volltext: Wer ist Rembrandt?

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 I. Theil 
III. 
Capitel. 
einem grossen Teppich bedeckte Stufen hinauffühiren, kniet 
der König Salomo und blickt in andächtigem Gebet empor, 
in seinen Händen ein in feinen Ketten hängendes goldenes 
Rauchgefäss haltend. Vor dem Könige aller Könige hat er 
seine Krone vom Haupt genommen und sich gedemüthigt. 
Andächtig lauscht er und sein Gefolge dem Gebete eines 
links im Vordergrunde stehenden Priesters, der über ein 
grosses Buch geneigt, das er in seinen Händen hält, ein- 
drucksvoll vorliest.  Von der einfachen und weihevollen 
Gottesverehrung ergriffen und von der Vorstellung über- 
wältigt, welch, ein gewaltiger Gott das sein müsse, vor dem 
Salomo in aller seiner Plerrlichkeit kniet und anbetet, hat 
sich die morgenländische König-in auf den Stufen des Tempels 
niedergeworfen und betet auch an. Zwischen den Säulen 
des Tempels hindurch fluthet goldiges Abendlicht und breitet 
sich weihevoll über die Gruppe. Es überstrahlt einen links 
vor den Säulen stehenden Priester, überglänzt das aufge- 
schlagene Buch des lesenden Priesters, der im Vordergrunde 
links, mit dem Rücken gegen den Beschauer gewendet, fast 
ganz im Schatten steht, und verklärt mit seinem Schein das 
ehrwürdige Antlitz des weissbäirtigen Königs, erhellt die 
teppichbelegten Stufen, glitzert in den hier aufgestellten 
goldenen Gefässen, umspielt die schimmernde Schulter der 
knieenden Königin, glänzt in Haaren und Krone und ver- 
klingt zuletzt in der Goldstickerei am Saume ihres Kleides. 
Von den übrigen acht noch vorhandenen Personen scheinen 
die drei Frauen zum Gefolge der Königin zu gehören. Die 
vornehmste derselben steht rechts hinter dem knieenden 
Könige mit gebeugtem Haupt und gefalteten Händen. Eine 
knieende Mulattin schliesst nach rechts die Gruppe und hebt 
sich dunkel grotesk vom Abendhimmel ab. Ein Mohr trägt 
in gebückter Stellung die über seine Schulter geschlagene
	        
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