Volltext: Wer ist Rembrandt?

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Theil. 
Capitel. 
ordentlich langsam malte. 1) Diese Langsamkeit erklärt Baldi- 
nucci dadurch, dass Rembrandt seine Arbeiten so oft {iber- 
malte, bis die 
Diese Art 
Farbe ganz 
zu arbeiten 
dick sass. 
lässt sich aus Rembrandfs 
UHZU- 
reichender Vorbildung begreifen. 
Anders erklärten sich die Besteller 
VOII 
Oelbildern 
die 
wahrschein- 
lange Wartezeit: Rembrandt war zu beschäftigt, u 
lich mit Aufträgen überhäuft.  
Kamen sie in seine Wohnung, so bot sich 
ihnen 
ein 
überraschender und ganz ungewöhnlicher Anblick: Kostbar- 
keiten und Raritäten aller Art zogen die Aufmerksamkeit 
auf sich. Eine höchst merkwürdige Waffensammlung aus 
alter 
und 
IIQUQP 
Zeit, 
sowohl 
der 
Völker 
Europas 
als 
der- 
jenigen ferner Welttheile war vorhanden. Man bestaunte 
orientalische Teppiche, bunte indische Gewänder, silberne 
Schalen, Kupfer- und Marmorbecken, 
Statuen und andere Kunstwerke; die 
Hirschgeweihe oder 
überraschten Blicke 
irrten 
über 
Wunderbar 
geformte, 
farbenschöne 
Muscheln, 
Korallen und merkwürdige Seethiere weiter und glitten über 
die mit Oelgemälden von Rubens, Rafael, Annibale Caracci, 
Giorgioile, Lastman, Hercules Seghers, Lievens, Pynas, Brou- 
wer und Rembrandt bedeckten Wände?) 
Viele Besucher glaubten in ihrer Naivetät sicher, dass 
Rembrandt diese Bilder alle selbst gemalt habe;  und 
so War es natürlich, dass sie den Ruf des "grossen, viel- 
beschäftigten 
Künstlers" 
in 
staunenerregenden 
Erzählungen 
1) Wörtlich: "Dass er langsam arbeitete und mit solcher Lang- 
weiligkeit und Ermüdung seine Sachen machte wie nie ein anderer". 
2) Im Inventar Bembrandtls von 1656 sind neben den Werken Rem- 
brandfs selbst 55 in seinem Besitz befindliche Bilder alter Meister und 
zeitgenössischer Künstler aufgeführt; er wird aber in seiner guten Zeit 
noch mehr besessen haben.
	        
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