Volltext: Wer ist Rembrandt?

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Theil. 
Capitel. 
kamen Kaufleute aus ganz Europa nach Amsterdam, um da- 
selbst ihre Einkäufe zu machen, und der Wohlstand Amster- 
dams Wuchs sichtbar. Dazu vergrösserte sich die Stadt von 
Jahr zu Jahr um ein Beträchtliches durch Zuwanderung. 
VOIl 
Zesen 
schreibt, 
dass 
der Reichthum Amsterdams be- 
sonders seit dem im Jahre 1609 mit Spanien geschlossenen 
WVaffenstillstande merklich zunahm. "Amsterdam, sagt er, 
hatte nunmehr narch der eisernen und kupfernen Zeit auch 
die 
silberne 
schon 
überlebt 
und 
sah 
den 
klaren 
Morgen 
einer ganz goldenen einbrechen."  Seit den glücklichen 
Kriegsjahren von 1629, 1631 und 1632, in denen Wesel, 
Herzogenbusch, Maastricht, Limburg und andere feste Plätze 
vom staatischen Heere unter Friedrich Heinrich erobert und 
unter die Botmassigkeit der Generalstaaten gebracht und 
ein Seesieg über die spanische Flotte errungen worden war, 
durch welchen 35 Fregatten und 4000 Gefangene in die 
Hände der Sieger gefallen waren, begann das freudige Ge- 
fühl der Sicherheit und Macht nach so viel Drangsal, Mühe 
und Gefahr sich gewaltig zu regen, und der lange zurück- 
gedrängte Trieb nach Lebensgenuss fand unter Anderem 
auch in tollen Handelsspeculationen seinen Ausdruck. Die 
ungeheuren Kriegslasten, die besonders von Holland und 
vor allen von Amsterdam getragen worden waren, hatten 
die Mittel nicht erschöpft. Der Handel blühte, und immer 
neue Ströme Goldes füllten die Kasten der Amsterdamer 
Kaufleute und sonstigen Bürger. Man sah manche Leute in 
kürzester Zeit reich werden, und ein Schwindel ergriff die 
Menge: ein Jeder begann zu speculiren und zu rechnen und 
wünschte sich Mittel zu gewinnen für einen bequemen 
Lebensgenuss. Es begann die Zeit der Tulpenzwiebel- 
Speculation (1634-1637). Diesen Blumen, welche zuerst von 
Liebhabern hoch und höher geschätzt und endlich auf der
	        
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