Volltext: Wer ist Rembrandt?

Rembrandt? 
Wer ist 
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stellte, besungen. Nachdem Rembrandt später sein Portrait 
gemalt und ihm verehrt hatte, besang er ihn selbst in einem 
Gedichte, das er "Dank-bexwieis aen den uytnemenden en wit 
beroemden Rembrandt van Rhynm) nannte und mit dem er 
dem Irrthum über Rembrandt Vorschub leistete. Entzückt 
spricht er ungefähr folgendermaassen: "Du, Rembrandt, hast 
mein Bild mit Deiner Kunst hergestellt; jetzt Will ich Dir 
einmal zeigen, was für ein Bild ich von Dir 1nit der 
meinigen ausführen kann und will Dich so preisen, dass 
der Neid speien soll, die böse Bestie."  
De Decker schildert dann, wie Rembrandts Ruhm schon 
über die Alpen nach Italien vordringe u. s. w. Er verliert 
ganz den objectiven Standpunkt und verzichtet von Anfang 
an darauf, ein realistisches, der Wahrheit und dem zu jener 
Zeit in Amsterdam bestehenden geringen Ansehen Rem- 
brandts entsprechendes Bild von ihm wiederzugeben, sondern 
entwirft von demselben ein ideales, unmögliches Bild. Er 
will zeigen, was er kann; und man weiss ja, wie geduldig 
die Sprache ist. De Decker, leicht begeistert und wenig- 
kritisch veranlagt, wie er war, befand sich über Rembrandt 
sehr im Irrthum. Wenn er ihn genau gekannt hätte, würde 
seine Begeisterung sehr abgekühlt worden sein. Es ist aber 
für Rembrandt charakteristisch, wie er in seinen Geldnöthen 
und bei dem Mangel an Bestellungen auf Bilder, welche er 
nicht zur Schuldentilgung, sondern gegen Baarzahlung und 
im Interesse der Compagnie zu malen wünschte,  als er 
demnach der Reclame bedurfte, durch ein umsonst gemaltes 
Portrait einen kleinen Dichter dazu bewegte, für ihn die 
Trommel zu rühren.  Das Gedicht kann in Amsterdam 
Dankbewveis 
den ausgezeichneten und weitberühnlten 
3.11
	        
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