Volltext: Wer ist Rembrandt?

Wer 
Rembr: 
ist 
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soll, für die besten Werke Vliet's gelten. Diese Blätter sind 
jedoch nicht nur in der Zeichnung Weit vorzüglicher als 
Vliet's eigene Compositionen, sondern auch in der Technik 
jenen weit überlegen; und das ist verwunderlich, da diese 
zu den früheren Arbeiten des Stechers gerechnet werden. 
Betrachtet man diese Stiche naher, so macht man die 
Wahrnehmung, dass dieselben ein anderes "Korn" enthalten, 
welches nur durch eine verschiedenartige Behandlung der 
Platte und veränderte Strichlage erzeugt Werden konnte. 
Sollte er unterlassen oder vergessen haben, diese einmal 
gefundene und bereits mehrfach angewandte Behandlungs- 
weise auf seinen späteren Stichen nach seinen eigenen Ent- 
würfen zu Wiederholen? Das erscheint nicht glaublich. Man 
kommt vielmehr zu der Ueberzeugung, dass die besseren 
Blätter, wie z. B. „Lot und seine Töchter", die "Taufe des 
Kämmerers", der "Heilige Hieronymus", die lesende alte 
Frau, "Rembrandts Mutter" genannt, u. a. von einer an- 
deren Hand gestochen worden sein müssen. 
Im 
Berliner 
Cabinet 
scheint 
111311 
seiner 
Zeit 
der 
sicht gewesen zu sein, dass mindestens die Radirung der 
l„Töchter Let's", wie aus der Aufschrift der „Photographischen 
Gesellschaft", Welche dieses Blatt unter vielen anderen ver- 
vielfältigt hat, zu schliessen sein dürfte, von Lievens ge- 
stochen worden sei. Darnach muss also die Bezeichnung 
„J. J. van Vliet 1631" als eine Fälschung angesehen worden 
sein. Wenn aber die Bezeichnung des Vlieifschen Namens 
als eine Fälschung betrachtet Wird, wer bürgt dafür, dass 
nicht auch der Name Rembrandts als des inventors irr- 
thümlich oder betrügerisch auf das Blatt gesetzt worden ist?! 
Auf den drei anderen, angeblich nach Werken Rem- 
brandts gestochenen Blättern, Welche genannt wurden, ist 
die Namensinschrift Vliefs von den auf seinen eigenen
	        
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