Volltext: Wer ist Rembrandt?

Ferdinand 
B01 
Kül 
als 
lstler. 
357 
bildeten und 
verschiedene 
immer 
Weise 
von Neuem, 
anziehen. 
jeden Tag 
und oft aufwganz 
Geist, Gemfith, Phantasie  und welchen Namen wir 
der Realität unseres Selbstbewusstseins auch geben  werden 
immer von Neuem durch die Vielseitigkeit, Innerlichkeit 
und Wahrheit des in seinen Wlerken Waltenden Lebens er- 
griffen, und keinen Augenblick gespannteren Betrachtens 
bleiben Wir unbefriedigt. 
Die von der Natur dargebotene Gestalt verklärt er durch 
seine Auffassung, durch seine Seele, die er auch in dem 
Elendesten noch Wiederfindet,  vielleicht nur als einen 
Reflex seines eigenen Wesens, aber gerade darum so mensch- 
lich-wahr, dass man es gerne glaubt, es habe ein Bettler 
trotz seiner Lumpen so menschlich, so ehrenwerth ausge- 
sehen, wie B01 ihn aufgefasst hat. Wir ünden eine objective 
Wahrheit der menschlichen Natur in ihrer Lichtseite auch 
in solchen Gestalten  nicht etwa nur eine unbegründete 
subjective Idealisirung  und gleichsam ein ideales Postulat 
an das menschliche Wesen seitens des Künstlers und 
seines Volkes. 
Auf dem Grtinde dieser idealen Gesinnung macht sich 
in der Formenauffassung" des grossen Künstlers eine Realistik 
geltend, die wir aus einer gegen den Schöpfer der Welt 
dankbaren Gesinnung herleiten können. 
Nicht, dass wir Göttergestalten haben, von unversieg- 
licher Körperschönheit und -Kraft, sondern dass der Leib, 
dieses „Kleid hinfalligen Staubes", so gebrechlich ist, von 
Alter und Krankheit so bald und leicht zerstörbar, und 
dennoch der "Träger des Geistes",  dass wir nicht in 
ewiger Jugend dahingetragen,  sondern dass wir geprägt 
sind vom Schicksal, von Mühe und Arbeit, die unser Leben 
sind, und doch nicht ablassen uns menschlich zu fühlen, 
	        
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