Ferdinand
B01
als
Künstler.
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einander
Familie"
ganz ähnlich
in München
und
und
nahestehend sind die "Heilige
die "Ruhe auf der Flucht" in
Dresden.
Und
SO
liesse
sich
noch
an vielen Beispielen
ausführen,
dass das „0euvre Rembrandt" und die echten Werke B01's
aus demselben Geiste entstanden sind, ebenso wie beide
die
sich
Weiterbildende Technik
desselben Autors
verrathen.
In seinen nackten Frauengestalten wiederholt sich B01
bei seinen Darstellungen der Susanna und der Danae. Die
lünauengestalt in dem Bilde des „'1'0bias und Baguel" in
Braunschweig ist der "Danaä" in St. Petersburg sehr ähnlich
gedacht, so dass man auf den ersten Blick den innigen Zu-
sammenhan g
der
beiden
Bilder
ersieht.
In Auffassung und Ausdruck aber sind viele Gestalten
verwandt, und diese Aehnlichkeit des Ausdruckes hat bei
vielen männlichen Portraits dazu geführt, dass dieselben für
Selbstbildnisse des Malers angesehen wurden.
Es ist aber nicht anzunehmen, dass ein fleissiger, phan-
tasiereicher Künstler, Welcher zudem vollauf mit Bestellungen
bedacht war, über 50 Bildnisse von sich selbst angefertigt
haben sollte, zumal es in Amsterdam nicht an Modellen
fehlte.
YVahrscheiniich werden die sogenannten "Selbstbild-
nisse" sich in 5 Gruppen einreihen lassen: in Selbstportraits
von B01, in Portraits, die er nach seinem jüngeren Bruder,
dem Chirurgen, malte, der wohl einige Fainilienähnlichkeit
mit ihm besass, in Portraits seines Vaters, in solche von
Elbert Dell, sowie in Portraits und Studienköpfe, zu denen
ihm Freunde, Bekannte und Fremde gesessen haben.
So wird z. B. ein in der Galerie zu Casse1(Kat.Nr.364)
befindliches Portrait eines jungen Mannes in ganzer Figur