Theil.
336 II.
Cgpitel.
mälden war, ersehen wir aus den vorzüglichen Elephanten-
studien, jetzt in der Albertina in Wien, die er wohl im
Hinblick auf das Historienbild des Fabritius zeichnete. auf
welchem er einen Elephanten darstellen musste. Von der-
artigen Studien werden ja leider eine grosse Menge verloren
gegangen sein, denn es sind nicht mehr zu jedem Hauptwerke
die zugehörigen Vorstudien vorhanden. Hier und da finden
sich Wohl noch Studien zu Einzeltiguren seiner Bilder, wie
z. B. in dem Kupferstichkabinet der „Alten Pinakothek" in
Münchenl) die Studie zu dem Priester, welcher auf dem Bilde
von „Salomo's Opfer" links an den Säulen des Tempels steht.
Die Haltung der Hände, der herabhangenden rechten, Welche
ein Rauchgefäss an kurz gefassten Schnuren hält, sowie der
linken, welche sowohl die langen Enden der Schnuren als
auch die Kutte unter der Brust zusammenhält, ist auf dem
Oelbilde genau dieselbe geblieben; die auf der Zeichnung
über den Kopf gezogene Kaputze jedoch ist auf dem Oel-
bilde herabgelassen, der Kopf mehr nach vorn geneigt und
die Stellung so, der Andacht entsprechend, eine demüthigere
geworden.
Die Handzeichnung geht natürlich, ebenso wie die Ele-
phantenstudien, unter Rembrandfs Namen, obwohl es sich
nicht einsehen lässt, zu welchen Bildern Rembrandt diese
Vorstudien gemacht haben sollte.
Dass der Entwurf für den "Ganymed" ebenfalls dem
Rembrandt zugeschrieben wird, ist selbstverständlich, da ja
das dieser Skizze entsprechende Oelbild bisher zweifellos
als ein Werk dieses Malers gegolten hat, um so mehr, als
der Name desselben nur allzu deutlich, wahrhaft schwarz
Mappe 61a,
5150.