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Theil.
Capitel.
heimnissvolle
Schattenreich
umfängt
sie
bereits
mit
seinem
Dunkel.
Vergeblich
sträubt
sich
die
lebensfrohe
Tochter
der
Ceres:
Pluto
hält
sie
mit
starkem
Arm
umfasst
und
raubt
sie
der
Erde,
entrückt
sie
dem
Licht.
Dieses
Bild
ist
in
seinem
poetisch geheimnissvollen
Zauber noch nicht genug gewürdigt worden. Die Handlung
ist gross und dramatisch aufgefasst, und es hat den An-
Schein,
wollte:
als
die
0b die Erde selbst
Gestalten mit den
ihren Liebling zurückhalten
erhobenen Armen, Welche
Proserpina an den Kleidern festhalten, wachsen gleichsam
aus dem Erdboden heraus, als wären in den geängstigten
Gespielinnen die Blumen des Feldes personificirt, Welche
dem Mythos zufolge dahinwelken müssen, sobald Proserpina
im Schoosse der Unterwelt verschwindet.
Dieses Bild,
welches
mit
seinem
tiefblauen Himmel
und
seinen
dunkel
Schattentönen eher
dasjenige erinnert,
grünlich braunen
Correggids als an
an das PIelI-
welches man
jetzt
unter
dem
"Rembrandtischen"
versteht,
Wollte
1113.11
ElllS
eben
diesem
Grunde
als
ein
Werk
Rembrandt's
nicht
anerkennen,
gestellt, als
denn dieser „gr0sse Meister" wurde so
sei er, von Niemandem lernend. und von
dar-
Nie-
mandem
beeinflusst ,
allein
seinem
Genie
vertrauend
VOI1
Anfang an auf eigenen Pfaden
Herr Dr. Bode jedoch hat
gewandelt.
dieses Werk,
indem
sich
consequent an die Technik desselben hielt, und aus der
wahrhaft einzigen Wiedergabe der Pflanzenwelt seine Schlüsse
zog, dem „0euvre Rembrandts" eingereicht, mit Welchem
es nunmehr steht und fällt.
Wir sind nicht kühn genug, um Ferdinand Bol als Auto-
didacten anzusehen und hinzustellen, denn auch das grösste
Genie bedarf zu seiner Ausbildung der Anleitung und An-