Volltext: Wer ist Rembrandt?

Ferdinand 
B01 
Künstler. 
als 
325 
Dieses Portrait trägt jetzt fälschlich die Jahreszahl 16601) 
Dieselbe mag ehedem bei einer Restauration verlesen oder 
nach Gutdünken aufgesetzt worden sein. Ebenso falsch auf- 
gefasst und nachgeahmt ist das B der Namensinschrift. Es 
entspricht gar nicht dem Zuge der Handschrift F. B0]'s und 
findet sich dergestalt auf keinem anderen seiner Bilder vor. 
Dieses Bild gewinnt besonders durch die Behandlung der 
Baumgruppen ein kunsthistorisches Interesse, denn di-ese 
Art, die Baumsilhouetten zu sehen und in dunkler Masse mit 
den eigenartig bestimmt gezeichneten Ausläufern gegen die 
Luft zu stellen, ist Cuypisch. 
Im Ryksmuseum zu Amsterdam hängt ein früher dem 
Albert zugeschriebenes, jetzt auf Gerr. Cuyp zurückgeführtes 
Familienbild. Betrachtet man die dunklen Baumpartien des 
Hintergrundes und vergleicht dieselben mit denjenigen des 
Brüsseler Bildes, so bemerkt man die grosse Aehnlichkeit 
in den Formen des Baumschlages.  Dergleichen ent- 
steht nicht aus dem Zufall?) Beschauen wir in der 
rechten unteren Ecke des Bildes Pflanzen und Graswuchs, 
so finden wir bestätigt, dass sowohl der junge Albert Cuyp, 
1) In der Königl. Gal. zu Berlin befindet. sich ein Frauenportrait BoYs, 
Welches mit der Jahreszahl 1642 bezeichnet ist. Dasselbe ist augen- 
scheinlich bereits ein späteres und reiferes Werk als das oben genannte 
in Brüssel. 
z) Die gleiche Behandlung des Laubwerkes finden wir auch auf dem 
Bilde F. Bol's in Braunschweig: "Christus erscheint der Maria Magdalena". 
Schon durch diese Reminiscenz aus seiner Lehrzeit wird es wahrscheinlich, 
dass dieses Bild nicht den Werken seiner späteren Künstlerschaft an- 
gehört. In dem Bilde "Christus als Gärtner" im Buckingham Palace ist 
das Lauhwerk in der späteren, ihm selbst eigenartigen Weise behandelt 
und in dem Bilde im Museum van der Hoop, "Judenbraut" genannt, er- 
innert der Hintergrund keineswegs mehr an J. Gerritsz oder Alb. Cuyp.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.