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Theil.
Capitel.
verheirathete sich gegen die Gewohnheit seiner Zeit spät,
am 92. October 1653, 37 Jahre alt, und zwar mit Lysbeth
Dell, 25 Jahre alt, aus Amsterdam. Im Jahre 1652 hatte er
sich mit dem Maler Govert F1i11ck und anderen zusammen
das Bürgerrecht in Amsterdam erkauft.
Verheirathung waren BoFs Eltern bereits
Zur
todt.
Zeit
seiner
Die De1l's gehörten zu den noblen Familien Amsterdams.
Das Familienleben, das B01 mit seiner Frau und seinen Ver-
wandten führte, scheint ein sehr inniges gewesen zu sein.
Mit seinem Schwager Elbert Dell war er eng befreundet,
wie man schliessen darf, da derselbe bei allen Familien-
Ereignissen als Zeuge fungirte, sowohl bei der Taufe des
ersten Sohnes Balthasar am 28. April 1656, als auch am
3. October 1657 bei der Taufe eines zweiten Sohnes, welcher
den Namen Elbert erhielt. Bei der Taufe des letzteren war
auch Bofs Schwägerin Jeanette als Zeugin anwesend. Veth
erzählt, um diese Zeit sei Ferdinand B01 ein Mann von
„einigen1 Ansehn" geworden. Seine Bilder habe man gut
bezahlt und er habe vollauf Arbeit gehabt, sodass er sich zu
seiner Unterstützung habe einen Gesellen halten müssenl).
Indessen muss B01 bereits vor seiner Verheirathung eine
geachtete Stellung eingenommen und reichliche Einnahmen
gehabt haben, denn sonst Wäre er nicht in der Lage ge-
1) Herr Veth macht hier ein Actenstück bekannt, in welchem B01
erklärt (4. November 1669), von Frans van Ommeren, Maler, seinem ge-
wesenen Gesellen, befände sich noch in seinem Besitze: ein Conterfei
mit einem vergoldeten Rahmen, zwei Conterfeis ohne Rahmen, drei
Paletten, eine Staffelei, eine "Abnahme vom Kreuz" etc. und einige
Zeichnungen, welche "nicht 5 Gulden werth" sind. Der betreffende
F. Oinrneren aber war verpflichtet, zwei begonnene Malereien fertig zu
machen und noch ein drittes Stück, das noch nicht begonnen ist, zum
Preise von 60 Gulden.