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II. Theil.
Capitel.
Amsterdam
sich
seiner
Erziehung
während
Dord-
recht
sich
die
Geburt
des
grossen
Künstlers
"anmaasse".
Uebrigens
war
B01
in
Amsterdam
nicht
allein
3115
Gründen
seiner
künstlerischen
T hätigkeit
eine
angesehene
und
beliebte
Persönlichkeit,
sondern
auch
zufolge
seiner 'I'l1ätig-
keit
im
öffentlichen
Interesse
und
211.15
rein
persönlichen
Gründen.
Man
kannte
und
schätzte
ihn
seit
einer
langen
Reihe von Jahren und glaubte schliesslich, er sei schon
frühzeitig näch Amsterdam gekommen und daselbst erzogen
worden.
Das
scheint
aber
E1115
zwei Gründen
sehr unglaub-
lich:
erstlich
waren
B0l's Eltern
wohlhabend
genug,
um
für
die Erziehung ihres Sohnes mit Leichtigkeit sorgen zu
können; sodann lebte in Dordrecht der vielseitig begabte,
tüchtige, i. J. 1594 geborene Maler Jacob Gerritsz Cuyp, der
sehr Wohl im Stande war, die künstlerische Ausbildung des
talentvollen
Knaben
Z 11
übernehmen.
Dass
derselbe
noch
mehr
als
z. B. Lastmann im Stande war,
einen hochbegabten
Jüngling
Zll
unterweisen,
bezweifeln;
wird Niemand
ist
doch
auch
sein
Sohn
Albert
E1115
seiner
Schule
hervorgegangen.
Durch
diese
Erwägung
wird
ES
klar,
WELS
OS
mit
der
mannigfachen
Verwandtschaft
Cuypächer
und
sogenannter
"Rembrandifscher" Bilder auf sich habe?) Der grosse Ferd.
B01 hat in dem bedeutend begabten J. Gerritsz Cuyp den
rechten Lehrer gefunden und die Cuypäche Technik
und
von
Naturwahrheit ist die solide Basis gewesen,
der seine künstlerische Auffassung und G-e-
staltungskraft den Ausgang nahm und auf welcher
sich sein Genie selbstständig entwickelte. Ein sehr
1) Auch die Benjamin Cuyp'schen Bilder, die in Technik und Be-
leuchtung an die dem "Rembrandt" zugeschriebenen Jugendwerke mehr-
fach erinnern, finden hieraus ihre Erklärung.