Thei
Capitel.
kannte dessen künstlerisches Ansehen sehr genaLl und Wusste,
dass er viele Historienbilcler und Portraits gemalt hatte und
dass noch viele "Stücke" von ihm in "Gotteshäusern" zu
sehen Waren.
Nachdem
sich
im
Laufe
der
Zeit
die
Auf merksalnkeit
der
Liebhaber,
Kenner
und
Forscher
auf
Renüarandt
COU-
centrirt
hatte,
ist Ferdinand
B01
1'111 1'
in
SO
Weit
in Betracht
gezogen worden, als er mit diesem in Verbindung gebracht
wurde, nie aber als selbstständig denkender Geist und eigen-
artiger Künstler.
Neuerdings ist in "Oud-Holland", Jahrgang VI, Heft I,
S. 68 ff, ein Aufsatz von G. H. Veth über Ferdinand B01
erschienen. Es finden sich darin zuverlässige, aus den
Archiven geschöpfte Nachrichten über B0l's Herkunft und
Familienverhältnisse, Welche den im Jahre 1859 erschienenen
Aufsatz von Scheltemal) ergänzen und berichtigen. Fer-
dinand Bol stammt darnach wahrscheinlich aus einer alten,
guten Familie, die, in lilecheln bei Antwerpen zu Hause, zum
Theil nach Dordreeht ühergesiedelt war. Bereits im Jahre
1477 wird als ein Scheppe (Schöffe) dieser Stadt der Name
eines Jan B0] genannt. Im 16. Jahrhundert werden mehrere
Maler dieses Namens angeführt. Leider lasst es sich nicht
nachweisen, welchem Zweige dieser Familie, die schon in
einer so frühen Zeit einen Geschlechtsnamen führte, unser
Ferdinand entstammte. Sein Vater war Chirurg und ein
angesehener Mann, dem es Wohl erging; vom Jahre 1626 ab
wird derselbe stets als "Mynheer" betitelt. Seine Einnahmen
steigerten sich von Jahr zu Jahr. Erst vom Jahre 1638 ab_
war
der
ist er etwas weniger besteuert. Der Name der Mutter
"fanneke; sie entstammte der Familie Fernandes. Da
Amstels
Oudheid,
Band III,
103-
116.