Die
Nachtwache".
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War, und da man ferner genau weiss, dass dieser für das
Stadthaus kein Bild zu malen beauftragt War, so müsste er
die "Nachtwache", wenn sie von ihm stammen sollte, für
irgend eine Doele nach dem Jahre 1653 gemalt haben.
Darnach stellt sich zum mindesten die Datirung der "Nacht-
wache" als falsch heraus. Freilich hat niemals etwas davon
verlautet,
habe.
dass
Rembrandt
ein
zweites
Schützenbild
gemalt
Nachdem
erwiesen
worden
ist,
dass
die
"Nachtwache"
und
das
Rembrandfsche
Portraitstück ,
VOI1
welchem
die
Acten berichten, zwei gänzlich verschiedene Bilder gewesen
sind, so fragt es sich nunmehr, wo das Bembrandfsche Bild
geblieben ist, da man an seiner ehemaligen Existenz nicht
zweifeln kann. Wenn die Angabe des Herrn D. C. Meijer
richtig ist, dass das Rembrandifsche Bild im Saale der
Cloveniersdoelen der Einfeuerung des Caminofens gegenüber
den allerungünstigsten Platz inne hatte, sodass es von Rauch
geschwärzt, besonders aber von der strahlenden Wärme
"riesiger "Forffeuer" zu leiden hatte, so muss dasselbe im
Laufe eines Jahrhunderts (von 1642 bis nach 17418) nicht
nur völlig gedunkelt und unkenntlich geworden, sondern
derartig ausgedörrt und geröstet worden sein, dass Weder
die Farbe noch die Leinwand mehr Consistenz genug be-
sassen, um einen Transport nach einem anderen Orte aus-
zuhalten. Wenn das Bild nicht überhaupt zerfallen ist, so
musste seine Farbe wenigstens zum grossen Theile abge-
bröckelt sein. Das Bild wird deshalb auf dem Stadthause
nicht erst aufgehangen, sondern auf einen Bodenraum ge-
bracht und dort vergessen und verkommen sein, Wie so viele
andere Bilder, nicht allein Rembrandt's, sondern auch anderer
Künstler.