Die
ä
i
lchtvvache".
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Ferner ist von dem Verfasser jener Aufschrift die
Situation des Bildes keineswegs richtig aufgefasst; denn der
Hauptmann steht nicht im Begriff, einen Befehl zu ertheilen,
sondern schreitet in ruhigem Gespräch mit dem Lieutenant
vorwärts. Der betreffende Schreiber war also auch über
den Inhalt des Bildes nicht mehr gut berichtet. Die ganze
Aufschrift macht vielmehr den Eindruck, dass sie von einem
später Lebenden herstammt, in dessen Wunsch und Interesse
es lag; einen Ahnen von Bedeutung auf dem seit 1758 be-
rühmten Bilde dargestellt zu wissen. Es müssen sich hier
Sage, persönliche Eitelkeit und Illusion mit einander ver-
bunden haben, um eine Selbsttäuschung betreffs des Bildes
hervorzubringen. Vielleicht war auch ein Kunsthändler des
vorigen Jahrhunderts so gefällig, dieser Illusion Vorschub zu
leisten.
Jedenfalls müssen Wir den Angaben Commelilfs, der
F. B. Kocq persönlich kannte und über die Institutionen der
Schützengildel] wohl informirt War, mehr vertrauen als unver-
bürgten Angaben eines Unkundigen aus dem vorigen Jahr-
hundert.
Die aus dem betr. Album angeführte Erläuterung zu der
Skizze der sog. "Nachtwache" hat 50113011 für die Identität
derselben mit dem Rembrandfschen Portraitstücke keine
Beweiskraft,
weil
sie
in
allen
ihren
Theilen
irrthtimlich
ist.
Der einfachste Beweis nun
Theiles der auf der Nachtwache
für die Richtigkeit eines
laefincilichen Namensliste
wäre es, wie man meinen sollte, wenn man demonstrirte,
dass das Portrait des Hauptmannes Wirklich mit einem ver-
bürgten Bildnisse des Banning Kocq übereinstimme. Und
eine Vergleichung mit solclf einem Bildnisse ist möglich,
da das von Commelin angeführte Doelherren-Stück von van
der Helst, auf Welchem sich das beglaubigte Portrait des