"Nachtwache
Die
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Figuren des Vordergrundes nicht zu verletzen und lieber
ein Paar gleichgültigere Personen des Hintergrundes links
fortgenommen. Es hat also bei dem Abschneiden Ueber-
legung gewaltet, die sich auf eine Anschauung stützen
musste, und darum nur zu einer Zeit möglich war, in der man
die Einzelheiten noch erkennen konnte, zum mindesten den
Trommler rechts. Van Dyk aber giebt an, das Bild sei wie
"übertheert" gewesen, also ganz und gar unkenntlich. Auch
aus diesem Grunde müsste die Verstünimelung schon lange
VOT
van Dyk's Entdeckung geschehen
Wie aber lässt sich das mit
sein.
einer
Identität
der
"Nachtwache"
und
des
Re1nbrandt'schen
Portrait-
StÜCkGS,
welches
noch
i 111
Jahre
1748
in
den
C10-
veniersdoelen gewesen ist, vereinigen?
Es genügt schon allein um diese Identität
unmöglich
erscheinen
lassen
und
verneinen.
für
Ganz anders freilich urtheilt Herr D. C. Meijer, denn
ihn handelt es sich nicht mehr um die Identität, sondern
nur um die Verstümmelung. Er sagt nach Anführung der
Worte des van Dyk: „Nun muss man schon ein sehr miss-
trauischer Kritiker sein, um an der Wahrheit der Mittheilung
(nämlich derjenigen über die Verstümmelung) zu zweifeln:
van Dyk schrieb im Jahre 1758 (in diesem Jahre wurde viel-
mehr sein Buch gedrucktl). Im Jahre 1748 waren die
Stücke (Schützenbilder) von der langen Wand noch in den
Doelen." „Wie sollte man nun annehmen, dass van
Dyk eine Thatsache, wie das Abschneiden des Bildes, zu
Unrecht vermeldet haben Würde, während es noch keine
10 Jahre her War, dass er und jeder seiner Leser die
Malerei selbst hat sehen können. Vor dieser Zeit kann
das Abschneiden nicht stattgefunden haben,
Doelen hing der Rembrandt zufolge dem
denn auf den
Stiche nicht