"Nachtwache".
Die
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rechterseits (NB. von dem Bilde aus gemeint) haben noch
zwei Figuren und links hat der Tambour ganz gestanden,
was ('twelk) zu sehen ist an dem echten Modell,
das sich jetzt in den Händen des Herrn Boendermaker be-
findet".
Van Dyk will offenbar sagen, dass die Richtigkeit seiner
Angabe aus dem Modell hervorgehe, welches echt sei und
daher nach seiner Meinung mit dem grossen Bilde überein-
gestimmt habe. Da es aber eine Abweichung, und zwar ein
Plus, zeige, so müsse man annehmen, das grosse Bild sei
dereinst auch um dieses Plus grösser gewesen als zu der
Zeit seiner Aufiindung. Herr Meijer hat nun nachgewiesen,
dass in dem kleinen Saale der Kriegsrathskammer im Stadt-
hause der Zwischenraum zwischen den zwei hier in Betracht
kommenden Thüren ein entsprechender gewesen sei, sodass
die "Nachtwache" in ihrem gegenwärtigen Zustande (NB. mit
einem schmalen Rahmen) dazwischen gestanden haben könne,
und bestätigt sonach die Angabe des van Dyk in der Hin-
sieht, dass zwischen diesen Thüren, also im kleinen Saale
der Kriegsrathskammer, die "Nachtwache" gestanden haben
könne.
Warum nun schli esst van Dyk und berichtet nicht viel-
mehr einfach: das Bild ist, wie bekannt, an den Seiten be-
schnitten worden, als es im Jahre X von den Doelen nach
dem Stadthaus übergeführt worden War und hier unterge-
bracht Werden musste? Wir können nur annehmen des-
halb, weil er die ihm äusserst interessante Thatsache s elbst
nicht kannte und weil er sie offenbar von Niemandem er-
fragen konnte, sondern diesen Schluss aus der abweichenden
Gestalt des "echten Modells" und aus dem Standorte des
Bildes ziehen zu müssen glaubte. Wir müssen so urtheilen,
weil ein Mann, der über solche Dinge stadtchronikartig