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Thei
Capitel.
s el b st
aussehe
Farben das Leben
schlafende Venus nicht
wiedergebe, so dass seine
wie gemalt, sondern wie
VOU
Fleisch
und
Blut.
Wenn
Houbraken
Anschluss
an
dieses Gedicht
sagt,
Rembrandt habe es nicht widerstrebt, wenn er seine Figuren
im Vordergrunde seiner Bilder in den hellen Tag gestellt
hatte, den Hintergrund Wider die Natur in düstere Nacht zu
verwandeln, so kann er unmöglich dabei an solche Bilder
wie an dasjenige im Buckingham Palace befindliche, das den
auferstandenen Christus im Lichte des strahlenden Morgen-
scheines darstellt, oder an die Darstellung der Arbeiter im
Weinberge, oder der heiligen Familien, wo ein dunkler
Thoreingang oder eine dammerige Stube als Hintergrund
dient, gedacht haben. Er muss vielmehr Bilder gekannt
haben, welche unmotivirte Gegensittze von Licht. und
Dunkel, die der Natur widerstrebten, aufwiesen. Hatte
Rembrandt aber Nachtstücke gemalt, so würden dieselben
von Houbraken als solche erkannt worden sein, da erja die
Nachtstücke Aart v. d. Neefs kannte und Honthorst. und seine
Beleuchtungseffecte lobt. Männer aber wie Sandrart, und
besonders Vondel, waren erst recht nicht so urtheilslos und
beschränkt, dass sie ein Nachtstück, wie dasjenige in Braun-
schweig, wo Christus der Maria Magdalena am Abend des
Sabhaths erscheint, wie dies im Ev. Mathäi mitgetheilt
wird, als solches nicht angesehen und weder bemerkt noch
begriffen haben würden, dass das Licht in diesem Bilde von
dem Auferstandenen ausgeht.
War der Gedanke, von Christus das Licht ausgehen zu
lassen, doch nicht neu. Diesen drei Kritikern war sicherlich
mindestens eine Nachbildung von Correggids "Heiliger Nacht"
bekannt. Eloiubraken, wenn er keine Nachbildung dieses
Bildes gesehen, hatte, wie man aus seinem Buche ersieht,