Der
wahre
Autor
einiger
dem H. zugeschriebenen Hauptwerke.
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Man könnte mir vielleicht erwidern, dass die Auffassung
de Deckefs der Darstellung Rembrandts nicht entsprechend
gewesen sei. Der Umstand aber, dass de Decker nach seiner
Angabe dieses Bild bei Rembrandt hat entstehen sehen
und bei dieser Gelegenheit doch sicherlich mit dem Autor
über die dem Bilde zu Grunde liegende Auffassung ge-
sprochen haben wird, lasst den Schluss zu, dass die Be-
schreibung des Bildes völlig in Rembrandts Sinne von de
Decker abgefasst worden ist.
Ich habe bereits in der Kritik des für Rembrandt zu-
recht gemachten Entivickelungsganges angedeutet, dass das
Bild im Buckingham Palace bezüglich der vollendeten
Technik und ganz besonders in der Behandlung der Luft.
mit der „Landschaft mit den Ruinen" in Cassel auf's nächste
verwandt, ja identisch ist. Die Bilder müssen darum von
demselben Künstler in kurzer Zeitfolge nach einander, so-
wie in der Zeit hoher Meisterschaft, vielleicht Mitte der
sechziger Jahre des 17. Jahrhunderts, geschaffen worden sein.
Das besprochene Bild in Braunschweig ist in der Technik
noch weniger kühn und darum vor jene beiden anderen Bilder
zu setzen; es mag etwas später als "Jacob's Traum" und vor
dem "Opfer Salomds", also vor 1658 gemalt worden sein.
Aber auch aus rein geistigen, in dem Verhältniss der
productiven Phantasie des Künstlers zu dem dargestellten
Gegenstande liegenden Gründen scheint es einleuchtend,
dass der Künstler, welcher die Erzählung des Joh-Evan-
geliums zur Darstellung brachte, zunächst den Haupt-
Hloment dieser Erzählung wiedergab, nämlich den
Augenblick des Wiedererkennens und des Ausrufes:
"Rühre mich nicht an!"
Die zweite Darstellung dagegen,
Zählung entnommen ist, ging mehr
welche derselben Er-
aus der Vertiefung