Sonach ist es mit Nothwendigkeit gerade der morali-
sirende Standpunkt gewesen, welcher mich in der vor-
liegenden Sache auf die richtigen Bahnen geleitet hat.
Wie nun überhaupt der Gedanke allem Thatsach-
lichen vorangeht, so bin auch ich nicht zufällig zu
den den Rembrandt-Begriff endgültig klärenden Ergeb-
nissen gelangt, sondern indem ich auf Grund der Erkenntniss,
dass Rembrandts ordinarer und unmännlicher Charakter der
apodictische Beweis gegen seine Autorschaft an den geistig
höchststehenden Werken ist, welche ihm zugeschrieben
werden (Th. I, Cap. V, VI und theilweise X), nach weiteren
bestimmten und entscheidenden Gründen forschte, welche
die Wahrheit meiner ethischen Erkenntniss bestätigen, und
nach sinnlich wahrnehmbaren Anhaltepunkten suchte,
welche die Richtigkeit meiner gedanklichen Schlüsse be-
legen sollten.
Ich suchte
darum
das
thatsächliche
Verhältnis
Zll
gründen, in welchem Rembrandt zu seinen Zeitgenossen
gestanden hat (Th. I, Cap. 7 und theilweise Cap. 4) und
construirte bei dem Studium der aus Rembrandts Leben
veröffentlichtenActen seine Wirthschaftlichen Verhältnisse,
seine ökonomische Persönlichkeit, aus deren Beschaffenheit
sich statistisch mit mathematischer Sicherheit die Unmög-
lichkeit seiner Autorschaft ergab (Th. I, Cap. 8).
Bei der Kritik der Namen, welche mehreren der dem
Rembrandt zugeschriebenen Portraits beigelegt worden sind,
und bezüglich der Aehnlichkeiten der Modelle, welche man
da und dort aufgefunden zu haben glaubt, führte ich an
einigen Beispielen die Hinfälligkeit der Versuche einer
näheren Bestimmung der betreffenden Kunstwerke, sowohl
nach ihrer Entstehungszeit als auch betreffs ihres Verhält-
nisses zu Rembrandt, aus (Th. I, Cap. 9).