künstlerischen Entwickelungsganges
des
Prüfung
Rembrandfs.
lä
A. de Gelder gemalt sein dürfte, da der Meister in seinen
Werken doch nicht von sich selbst so verschieden sein
könne. Diese Schlussfolgerung ist unbestreitbar, und wir
kehren dieselbe jetzt daher blos um und sagen aus demselben
Grunde: da in neuester Zeit durch die Acten festgestellt er-
scheint, dass jenes Bild der "Beschneidung" im Jahre 1661
durch Rembrandt Wirklich gemalt word.en ist, so können
wir nicht annehmen, dass derselbe Maler, der in diesem
Jahre dieses geringe Bild von heller Färbung malte, das er
noch dazu im Ausdruck, sowie in der Ausführung vernach-
lässigte, gleichzeitig ein Meisterwerk ersten Ranges zu schaf-
fen im Stande war. Fehlen doch bis jetzt noch die
actenmassigen Belege dafür, dass Rembrandt die „Staal-
meester" malte vielmehr ergiebt sich aus den Acten die
ökonomische Unmöglichkeit seiner Autorschaft an diesem
Werke in der genannten Zeit mit Evidenz.
Desgleichen ergiebt sich aus denselben Quellen, dass er
bis zu seinem Lebensende von 1661 bis 1669 so gut
wie nichts Bedeutendes mehr gemalt haben kann.
Es erübrigt sich also auf die ferneren Werke, Welche
dem Rembrandt zugeschrieben werden; hier noch weiter
einzugehen. Es handelt sich vielmehr darum, zu erweisen,
Wer der wirkliche Autor jener Meisterwerke gewesen ist,
und klar zu legen, wie der Irrthum über Rembrandt ent-
stehen und sich bis zu dem jetzigen Rembrandt-Begriff
auswachsen konnte, unter welchem jene Hauptwerke der
holländischen Helldunkel-Malerei, die ein anderer Künstler
Schuf, zusammengefasst werden.
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