Prüfung
des
Rembrandfs.
Entwickelungsganges
künstlerischen
W12?
oder beim Mahl beschäftigt. Beinahe ganze Figuren." „Un-
fertig, was aus dem dünnen Farbenauftrag und der Hellig-
keit der Schatten hervorgeht. Dieses Bild ist eines der
hervorragendsten Werke Rembrandts: energisch angelegt,
klar in der Färbung, von einer unheimlich grossartigen
Wirkung." Unbez. und undat. Um 1654. ln der Königl.
Gemälde-Galerie zu Stockholm, Kat. Nr. 578.
20. Bathseba, lebensgross. „Dieselbe sitzt unbekleidet
auf ihrem weissen Hemde über einer rothen Decke, neben
sich das barockgemusterte Goldbrokatkleid. Eine Korallen-
kette im Haar und ein rotes Band um den Hals bilden den
einzigen koketten Schmuck. Die Zeichnung ist vorzüglich,
die Modellirung meisterhaft, das Fleisch ist von einer Wahr-
heit und Leuchtkraft, die sich der Carnation eines Tizian
und Giorgione nähert. Da auch die Formen jugendlich und
ansprechend sind und noch durch das feine Helldunkel
gehoben werden, so darf sich das Bild in seiner Ge-
sammtwirkung mit Tizian's und Correggids nackten Frauen-
gestalten messen." Bez. und dat. Paris, im Louvre.
21. Die Badende. „Ein junges Mädchen, welches ihre
Kleider am Ufer abgelegt hat und im Begriff, tiefer in das
Wasser zu gehen, das Hemd hoch zieht, zeigt die Figur etwa
in drittel Lebensgrösse. Die anziehenden Züge des Köpfchens,
die jugendlich keuschen Formen des Körpers, die warme
Fleischfarbe, die sich leuchtend von dem weissen Linnen
des Hemdes und auf dem schmutzig braunen Grunde ab-
heben, die weiche ,schmaddrige' Behandlung lassen dieses
nach seinem Motive weit anspruchslosere Werk als ein Wür-
diges Seitenstück der ,Susanna' (in Berlin, Königl. Gemälde-
Gal.) erscheinen." Bez. und dat. London, National-Galerie.
22. Joseph wird von Potiphafs Frau verklagt. "Sie
sitzt in kirschrothem Kleid, neben einem Bett mit tiefblauem