Volltext: Wer ist Rembrandt?

148 
Theil. 
Capitel. 
trachtet 
und 
sich 
an 
denselben 
erfreut 
und 
für 
den 
Meister 
begeistert 
theihveise 
sich einer 
hat, 'WiI.d in München vor den gleichzeitig und 
später entstandenen Bildern der Passion Christi 
Enttäuschung nicht erwehren können. 
Das 
also 
sind 
die Bilder, 
V01] 
denen Rembrandt 
selbst. 
schreibt, 
dass 
er 
sie 
nmit 
vieler 
Sorgfalt" 
("stuijdiose 
gemalt habel? (Von 1633-1639.) Das getreue Natursmdium 
war nach seiner Angabe die Ursache, dass ihm diese Bilder 
SO 
lange "unter den Händen geblieben" sind. 
Wir haben nicht Ursache an diesen Worten Rembrandfs 
Zll 
zweifeln. 
Ist 
lTläIl 
doch 
ohnedies 
VOII 
vornherein 
über 
dass er in den Bildern sein Bestes zu geben wünschte, 
für den Prinzen Friedrich Heinrich, den Statthalter 
zeugt, 
die er 
der 
Niederlande, 
malte, 
VOH 
dem 
hohe 
Bezahlung 
hoffte. 
Falls 
seine 
Bilder 
gefielen, 
durfte 
auf 
Aus- 
Zeichnungen 
oder Weitere Bestellungen 
rechnen. 
Und gerade 
in 
diesen 
Bildern 
sollte 
der 
grosse 
Meister 
unter 
seinem 
ausgebildeten Können, der bereits erreichten Künstler- 
schaft zurückgeblieben sein?! Und gerade sind es Wieder die 
später gemalten Bilder, Welche geringer sind als die ersten 
Bilder derselben Folge. Unverkennbar besser in der Technik, 
treuer 
Naturstudium 
sind 
die 
Bilder 
der 
"Kreuzesauf- 
richtung" und "Kreuzesabnahme," auch tüchtiger in der 
Perspective als die Bilder der "Himmelfahrt", der "Auf- 
erstehung" und 
dßl" Jirablegungß 
Und was die Composition 
der 
"Himnualfahrt", 
besonders 
die 
Gruppirung 
der 
Jünger, 
anlangt, so ist dieselbe, kritisch betrachtet, von beinahe kind- 
licher Unbeholfenheit, so dass man das Bild am liebsten 
als 
ein Jugendwerk betrachten möchte. 
Was aber zudem an diesem Bilde, 
gerade 
bei 
der 
für 
Renlbrandt in Anspruch genommenen Eigenart, störend auf- 
fällt, ist das in der Gestalt des Heilandes zum Ausdruck
	        
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