Capitel.
Irrthum
und
kein
Ende.
Der dem "Rembrandt" zugeschriebenen Portraits hat
sich seit langer Zeit die Sagenbildung bemächtigt, und auf
diese Weise hat es geschehen können, dass viele derselben
nach solchen Persönlichkeiten benannt sind, die sich zu
den
durch
die
Datirungen
der
Bilder
angegebenen
Zeiten
entweder
noch
im
Kindesalter
befanden
Während
sie
doch bereits als längst erwachsene Männer und Frauen auf
ihren vermeintlichen Portraits dargestellt sind, oder dass
andere Personen zu den betreffenden Zeiten bereits ver-
sterben
Wahren
Waren, sodass ihre wohlgelungenen und lebens-
"Bildnisse" erst viele Jahre nach ihrem Tode ge-
fertigt sein müssten.
Es wird daraus ersichtlich,
dass
bei
den
vorhandenen
Portraits im Laufe der Zeit eine freie Namengebung statt-
gefunden hat, und zwar aus zweierlei Gründen. Man wollte
sie einerseits von einander unterscheiden, überhaupt näher
bezeichnen und gleichsam als kunstgeschichtliche Individuen
mit Namen nennen und von ihnen mit Leichtigkeit sprechen
können, ohne jedesmal eine langweilige Beschreibung von
ihnen geben zu müssen. Aus dem gleichen Grunde hat man
auch den Planeten und Fixsternen Namen gegeben, ja,
bei der Sprachbildung die Substantiva erfunden. Anderer-
seits wählte man freilich, um die betreffenden Portraits bei