Rembrandt im Verhältniss
seinen Zeitgenossen. 11 3
zu
hat man neuerdings aus dem Umstande erklären Wollen,
dass Rembrandts Zeitgenossen sein grosses Genie nicht
nach Gebühr zu schätzen Wussten, dass sie ihren grössesten
Künstler nicht verstanden, sondern ihm die "Akademiker"
und "Eklektiker" vorzogen, Welche mit Rubens und mit den
Italienern liebäugelten.
Rembrandt sei aus diesem Grunde ein Märtyrer seiner
eigenartigen Kunstrichtung geworden, Welche nicht auf den
gebahnten Pfaden wandelte, sondern sich unaufgeschlossene
Bahnen brach und stolz und einsam dahinzog. Hatte er
wie Hinz und Kunz gemalt, so würde er Aufträge die Menge
erhalten haben, Welche ihm viel Geld eingetragen hätten,
etc. Er aber sei seiner Kunst getreu geblieben und zu
stolz gewesen sich dem Geschmacke der Leute zu fügen; da-
her sei er finanziell zu Grunde gegangen.
Wenn Wir bei der Ansicht verharren, dass Rembrandt alle
jene Kunstwerke geschaffen habe, Welche jetzt als die seinigen
gelten, und dabei bedenken, dass dieselben fast alle von
dem ethisch-religiösen Geiste erfüllt sind, auf Welchen sich die
damalige grosse Culturblüthe Hollands Wesentlich gründete,
dem tiefen Gottvertrauen, Welches den kleinen Staat muthig
finden liess im Kampfe gegen seinen übermächtigen Feind
und das ihm in der Vertheidigung seiner heiligsten Güter
zum Siege verhalf,- Wenn Wir dies bedenken, dann freilich
können wir nicht begreifen, Wie es möglich War, dass die
Holländer ihren grossen Meister nicht zu schätzen wussten
und ihn nicht verstanden haben.
Voslnaer aber sagt:
nichts von den Werken
"Es ist nicht allein Vondel, der
Rembrandfs verstand. Die ganze
Schule, die ganze Vereinigung des Schlosses von Mulden,
Hooft, Baek, van Baerle, Plemp, Reael und viele andere
haben keine Spuren hinterlassen, dass sie den grossen Maler