Volltext: Wer ist Rembrandt?

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Theil. 
Capitel. 
habe „seinen Stand gar nicht wissen zu beobachten und 
sich jederzeit nur zu niedrigen Leuten gehalten, daher er 
auch in seiner Arbeit verhindert gewesen." Dies ist jedoch 
nicht so schlimm, als wenn aus den Acten positiv hervor- 
geht, dass Rembrandt  seit dem Jahre 1650 etwa  von 
den feineren Leuten seines Umganges (wahrscheinlich wegen 
seiner anstössigen häuslichen Verhältnisse) nicht mehr 
besucht wurde. Ferner bezeugen die Acten, dass Rem- 
brandt Wortbrüchig War und dass sich Niemand auf ihn 
verlassen konnte. Was seinen Lebenswandel angeht, so er- 
fahren wir aus denselben Quellen, dass er nach dem Tode 
seiner Frau zunächst zu der Amme seines Sohnes, einer 
Trompeterswittwe, in einem nicht leicht misszuverstehenden 
Verhältnisse 
stand. 
Nach 
einigen 
Jahren 
trieb 
dieselbe 
3.115 
seinem 
Hause, 
lllTl 
ein 
junges Mädchen 
als 
seine Wir-th- 
schafterin 
anstellen 
können. 
Nun 
erhob 
aber 
die Trom- 
peterswittwe Ansprüche auf lebenslängliche Pension, und es 
entbrannte ein heftiger Streit zwischen ihr und Rembrändt 
über die Höhe dieses Jahrgehaltes, Welcher zu sehr ärger- 
lichen Scenen vor verschiedenen Zeugen führte, in Welchen 
sie mit "harten Worten auf Rembrandt losfährt" und ihm 
heftige Vorwürfe machtl) Ob sie je etwas von dem ihr 
versprochenen Jahresgehalte ausgezahlt erhalten hat, erfahren 
wir nicht. 
Im 
Jahre 
1650 
erschien 
sie 
V01" 
einem 
Notar 
und 
liess 
sich einen Contract-Entwvurf anfertigen, den sie Rembrandt 
vorlegen lassen Wollte, um ihn zu vermögen, ihr ein Jahres- 
gehalt von 160 Gulden zu zahlen und 200 Gulden ausser- 
dem auf einmal, damit sie ihr Hab und Gut, das sie ihres 
 Siehe Oud-Holland, 
schichte", Jahrgang 1885. 
"Neue 
Beiträge 
Rembrandfs 
Lebensge-
	        
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