Volltext: Bis zum Tode Julius II. (Bd. 1)

MICHELANGELU S 
JUGEND. 
auf Treue abgefprochen werden (Fig. I7). Das Bild gilt für das Werk 
Baftxianois da San Gallo. Auf Betrieb Vafarfs hatte derfelbe feine Nach- 
zeichnungqdes Cartons noch einmal in Oel grau in grau wiederholt. 
Diefe Reproduction wanderte aber nach Frankreich, während das H0lk- 
hamer Bild aus dem Palazzo Barberini in Rom herrührt. Es ftimmt 
ferner mit Vafarfs Befchreibung keineswegs überein und widerfpricht in 
Einzelheiten den Stichen Marcantons und Agoftinds. Die Figuren des 
Hintergrundes endlich fallen fo entfchieden gegen die herrlichen Geftalten 
im Vordergrunde ab, die Gruppirung "erfcheint zur Hälfte fo locker, zur 
Hälfte wieder fo Pcark gedrängt und gehäuft, dafs man die Vermuthung 
nicht unterdrücken kann, _der Maler des Holkhambildes habe mit Hilfe 
von Stichen und Zeichnungsfragmenten die ganze grofse Gruppe zu- 
farnmengeftellt und die vorhandenen Lücken, fo gut er es vermochte, 
ausgefüllt. Ein unverdächtiges Zeugnifs von Michelangelds Kunft legen 
demnach nur die alten italienifchen Stiche ab. Für uns ift der Verluft 
des Schlachtcartons unerfetzlich. Auf die Zeitgenoffen aber übte er 
glücklicher Weife die volle Wirkung. Aehnlich wie {ich im fünfzehnten 
Jahrhundert um Mafaccids Fresken in der Brancaccikapelle alle Künftler 
gefammelt und von ihnen gelernt hatten, fo bildete, wie die Sage geht, 
Michelangelds Werk die Hauptfchule des jüngeren Gefchlechtes._ Vafari 
zählt eine lange Reihe von Bildhauern und Malern auf, welche nach 
dem Carton zeichneten, und nennt unter ihnen auch Raffael. S0 trat 
der Urbinate zum erflzen Male in die Kreife Michelangelds. 
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