VORREDE.
Seichnuzzgen zind Skisßelz, bis dahin in ilen Sanznzlungen zweigrzzbezz und
fchwer sugäziglich, durch die Photographie gehobelt wurde, konnte die
hifZorifch-genetzfche zWethode nachdrücklich betont und der Kuzytgefchichte
eine tiefere wiffenfehaftliche Grundlage gegeben tuerden. Aehnlich wie
der Gebrauch des lllikrzfkzljäs die aufserliche eVatzzrbefchreibung in eine
wganifche Ähatzzigcfchicrhtc" verwanzlelte, fo hat das Heranziehen der
Handseichnzcngen zum Studium der neueren Kunftgifchichtc" m]? erfüllt,
Tuas der [Vaznen zlerheifst, und die letztere zu einer wahrhaft hiflorzfchen
Disciplin erhoben.
Die Frage, aus welchen Griinzlen die wiffenfchaßliche Ausnutzung
der Handseichlzzcizgen friiher nicht flattfand, da diefe doch nicht in
unferen Tagen entdeckt iuurden, leicht beantwortet. Es nzuß die
Äloglichkeit gegeben fein, die Handseichnzczzgezz in jeden: Azzgezzblicke zur
Hand haben, ße ftets ungleichen und zinter den tleijfchiezlezgßezz Gcßehts-
punkten inuner zuieder neu ordnen zu können. Dann erft lafen ße ßch
für den zuiffevzfchaftlichen Dienft verwenden. Dicfe hloglichkezt gewähren
aber eift die Facßiniledrzieke der Photographien Ein erlauchter Flliß,
gleich hoch ftehend und unveigefvlzch durch feine politzfchen Tugenden
wie (lnrch feine Äunfllzebc" und IQinfZpßege, fafste der Erfle den Gedanken,
(Ü? kunßhzftorifchen Studien auf diefe neuen Hilfsmittel zu gründen und
ßihrte ihn in gliinsendftcr Weife aus. Prinz Albert von England ließ in
all"? Bibliothek zu Windfor das ganze TVerk Rafaefs in Kupfeiftichen
lind Photographien, wohl geordnet, jedes Gemälde von den dazu gehörigen
Skizzen und Studien begleitet, aufßellen und fchuf auf dicfe Art ein
unvergleichlich treuens und wollftandzgc-Ls Bild von Rajfaeläs PVirkfazizkezt
und Entwickelung. Nach diefeuz Mufter nzufste jeder [Gcnfthiftorzker
ßlrtan fich richten, auf diefezzz Wege zueiter zu fchrezten zlerfuchezz. So
habe ich es lange Yahre in meinen Vorlefäingcn gethan, und ohne Zagen
fpmchle 56h jetzt die gleichen Ueberzevcgzcizgen auch in literarifcher Form
[m1 K857i Zweifel, dafs die von mir empßhlene [Wethode und der von
("W "lngiffhlagezze Weg zum Ziele ßihren; ßuzglich kann nur fein, ob
(d? "um ßFf-Y den rechten Weg gefehezz und dauernd zlezfolgt habe.
DZFfFS fllögelz die Stiinnzen Berufener cntfeheizlezz.
Leipzig:
im
Auglß
Anton
5177571937".