Der
Nutzen
der
Kunst.
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Es schweigt das Wehen bunger Erdgefühlc,
Zum "Wolkenbctte wandelt sich die Gruft;
Bcsänftiget wird jede Lebenswelle,
Der Tag wird lieblich und die Nacht wird helle U
Ja, Schiller hatte recht, wenn er die Künstler dankbar
rühmte:
„Wie eure Urnen die Gebeine,
Deckt ihr mit holdem Zauberschcim:
Der Sorgen schauervollcn Chor.
jahrtaüsende half ich durehcilet,
Der Vorwclt unabschlich Reich;
Wic lacht die Menschheit, wo ihr wcilet,
Wic traurig liegt sie hinter euch!"
S0 möge uns denn Goethe, der trotz seiner stolzen
Einsamkeit der wärmste Menschenfrennd war, auch heute
noch und inuner wieder einladen:
"So kommt denn, Freunde, wenn auf euren WVegen
Des Lebens Bürde schwer und schwerer drückt,
Wenn eure Bahn ein frischernculer Segen
Mit Blumen ziert, mit goldnen Früchten schmückt,
Wir gehn vereint dem nächsten Tag entgegen!
So leben wir, so wandeln wir beglückt.
Und dann auch soll, wenn Enkel um uns trauern,
Zu ihrer Lust noch unsre Liebe dauern."