Förderung
Die
Kunst.
der
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Vasen, Altäre, Obelisken, und was dergleichen bildlose
allgemeine Formen sind, die jeder Liebhaber erfinden
und jeder Steinmetz ausführen kann."
Nur für zwei Arten von Monumenten wollte Goethe
seine Stimme geben. "Eine gute Büste in Marmor ist
mehr wert als alles Architektonische, was man jemand
zu Ehren und Andenken aufstellen kann; ferner isteine
Medaille, von einem gründlichen Künstler nach einer
Büste oder nach dem Leben gearbeitet, ein schönes
Denkmal, das mehrere Freunde besitzen können und
das auf die späteste Nachwelt übergeht" "Was hat
uns nicht das flinfzehnte, sechzehnte und siebzehnte
Jahrhundert für köstliche Denkmale dieser Art über-
liefert und wie manches Schätzenswerte auch das acht-
zehnte!" Als einen besonderen Vorteil dieser beiden
Arten schätzte Goethe auch, dafs sie transportabel seien,
dafs man sie in Wohnungen so gut wie im Freien auf-
stellen oder anbringen könne, während die archi-
tektonischen Monumente „an den Grund und Boden
gefesselt sind, vom Wetter, vom Mutwillen, vom neuen
Besitzer zerstört und, solange sie stehen, durch das An-
und Einkritzeln der Namen geschändet werden." Die
Statuen von Regenten und Militärpersonen haben freilich
unter freiem Himmel, auf öffentlichen Plätzen ihren
natürlichen Stand. Die Büsten der Minister gehören in
die Ratssäle, andere verdiente Staatsbeanrte sollten uns
in den Sessionsstuben begrüfsen; die Gelehrten sind in
Bibliotheken an ihrer Stelle. Die Stadträte, selbst kleiner
Städte, sollten verdiente Personen aus ihrer eigenen
Mitte oder Eingeborene, die sich auswärts berühmt
gemacht haben, im besten Zimmer ihres Stadthauses
aufstellen. Die verschiedensten Kollegien wären „ihren