248
Goethes
Ästhetik.
Und
Und
rannten hin und wieder,
stiefsen einander an;
in die Glieder,
Frost gewannf
Das fuhr mir
Dafs ich den
Als nun der Dichter ein energisches: „Hinaus, ihr"
Narren!" ruft, fallen sie draufsen natürlich erst recht
über ihn her, sie "quarken ihn an"; er aber tröstet
sich, dafs es immerhin besser sei, wenn die Unholde-
ihr Wesen draufsen treiben als in seinem Hause. Das
englische Sprichwort „Mein Haus, meine Festung" war
so recht nach Goethes Sinn; er verstand es meisterhaft,
gegen die verschiedensten Plagegeister die Thore ver-
schlossen und die Fallbrücken aufgezogen zu halten.
„Es ist lustig zu sehen," schreibt er 1796 an Schiller,
„wie wenig sie auch nur ahnen, in welcher unzugäng-
lichen Burg der Mensch wohnt, dem es nur immer Ernst
um sich und die Sachen ist." Und ein andermal äufsert
er zum Kunstfreunde Meyer, als von den sehr ver-
schiedenartigen Urteilen über den ,Wilhelin Meisten die
Rede ist: "Man glaubt manchmal, man höre den Sand
am Meere reden", oder er ruft gegen Schiller aus:
„Möchte bei solchen Äufserungen nicht die Hippokrene
zu Eis erstanen und der Pegasus sich mausenlt") Aber
er weifs auch, (lafs all dies Nörgeln und Herunterreifsen
nichts als ein böser Traum des Dichters ist; das Echte
kann von den Kritikern immer nur scheinbar abgethan
werden. "Das ganze Schriftsteller- und Rezensentenwesen
ist doch immer nur de1n fabelhaften Geisterstreite gleich,
wo die gebeinlosen Heroen sich zur Lust in der Mitte
1) An Schiller,
zember 1796.
November
1796,
an
Meyer,